Chef-Masche

Die „Chef-Masche“, auch bekannt als CEO-Fraud oder Geschäftsführer-Betrug, ist eine Form des Betrugs, bei der Kriminelle sich als hochrangige Führungskräfte (z.B. Geschäftsführer oder Vorstände) eines Unternehmens ausgeben. So sollen Mitarbeiter getäuscht dazu gebracht werden, Geldtransfers oder andere finanziell relevante Aktionen vorzunehmen, die den Betrügern zugutekommen. Die Täter nutzen dabei oft gefälschte E-Mails, Telefonanrufe oder andere Kommunikationsmittel, die scheinbar von der obersten Führungsebene kommen, um ihre Opfer zu überzeugen.

Hier sind einige charakteristische Merkmale der Chef-Masche:

  1. Identitätsdiebstahl: Die Betrüger geben sich als leitende Angestellte oder als der CEO des Unternehmens aus, indem sie deren Namen, E-Mail-Adressen oder andere persönliche Informationen missbrauchen. Oft werden E-Mail-Adressen so manipuliert, dass sie den echten Adressen sehr ähnlich sehen (z.B. durch das Hinzufügen, Entfernen oder Austauschen von Buchstaben).
  2. Dringlichkeit: Die Anfragen für Geldtransfers oder vertrauliche Informationen werden meist mit einem hohen Grad an Dringlichkeit versehen. Die Betrüger behaupten oft, dass die Transaktion sofort erfolgen muss, um eine vermeintliche Krise zu bewältigen oder eine wichtige Chance zu nutzen.
  3. Geheimhaltung: Die Mitarbeiter werden häufig angewiesen, die Transaktion vertraulich zu behandeln und nicht mit anderen Kollegen zu besprechen. Dies soll verhindern, dass der Betrug intern aufgedeckt wird, bevor die Überweisung erfolgt.
  4. Zielgerichtete Auswahl: Die Betrüger wählen oft gezielt Mitarbeiter aus, die Zugang zu Firmenkonten haben oder die Befugnis für finanzielle Transaktionen besitzen. Sie recherchieren ihre Ziele sorgfältig, um ihre Angriffe glaubwürdiger zu gestalten.
  5. Manipulation: Neben der Vortäuschung falscher Identitäten nutzen die Täter psychologische Tricks, um Druck auszuüben und ihre Opfer zur schnellen Handlung zu bewegen. Sie spielen dabei mit der Angst der Mitarbeiter, die Anweisungen eines Vorgesetzten zu missachten.

Um sich vor der Chef-Masche zu schützen, ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter über diese Betrugsmethode aufklären und klare Prozesse für die Überprüfung und Genehmigung von Zahlungen etablieren. Dies insbesondere dann, wenn sie außerhalb der üblichen Verfahren angefordert werden.

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