Juvenile-Cybercrime

Juvenile-Cybercrime ist ein Begriff, der die Begehung von Cybercrime-Delikten durch Jugendliche oder Heranwachsende beschreibt. Cybercrime-Delikte sind „alle Straftaten, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden“. Dabei kann es sich um Straftaten handeln, die sich gegen das Internet, Datennetze, informationstechnische Systeme oder deren Daten richten (Cybercrime im engeren Sinne) oder um Straftaten, die mittels Informationstechnik begangen werden (Cybercrime im weiteren Sinne) .

Zu den häufigsten Formen von Juvenile-Cybercrime gehören:

  • Schadsoftware (Malware): Jugendliche können Schadsoftware wie Viren, Würmer oder Trojaner verwenden, um Daten auszuspionieren, zu manipulieren oder zu zerstören. Dabei können sie auch auf illegale Dienstleistungen aus dem Darknet zurückgreifen, die Schadsoftware als Service anbieten (Cybercrime-as-a-Service) .
  • Spam und Phishing: Jugendliche können Spam- oder Phishing-Mails versenden, um an persönliche Daten oder Zugangsdaten von anderen Nutzern zu gelangen. Dabei können sie aktuelle Themen oder vertrauenswürdige Absender vortäuschen, um die Opfer zum Öffnen von Anhängen oder Links zu verleiten .
  • Ransomware: Jugendliche können Ransomware einsetzen, um die Systeme oder Daten anderer Nutzer zu verschlüsseln und Lösegeld für die Entschlüsselung zu fordern. Dabei können sie auch mit der Veröffentlichung der Daten drohen, falls das Opfer nicht zahlt .
  • Cybergrooming: Jugendliche können über das Internet Kontakt zu Kindern oder anderen Jugendlichen aufnehmen, um sexuelle Handlungen anzubahnen. Dabei können sie die Opfer dazu auffordern, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen oder ihnen pornografisches Material zu zeigen .
  • Sexting: Jugendliche können sexuell eindeutige Nachrichten oder Bilder von sich oder anderen an andere Nutzer schicken oder weiterleiten. Dabei können sie die Einwilligung der Betroffenen missachten oder diese unter Druck setzen .
  • Fake-Shops: Jugendliche können gefälschte Online-Shops erstellen oder nutzen, um Waren anzubieten, die sie nicht liefern oder die minderwertig sind. Dabei können sie die Zahlungsdaten der Käufer abgreifen oder diese betrügen .
  • Cybermobbing/Cyberbullying: Jugendliche können andere Nutzer im Internet beleidigen, bedrohen, bloßstellen oder schikanieren. Dabei können sie verschiedene Plattformen wie soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder Online-Spiele nutzen .
  • Cyberstalking: Jugendliche können andere Nutzer im Internet fortwährend belästigen oder verfolgen. Dabei können sie auch sexuelle Belästigungen ausüben oder persönliche Informationen der Opfer veröffentlichen .

Juvenile-Cybercrime kann für die Opfer schwerwiegende Folgen haben, wie psychische Belastungen, finanzielle Schäden oder Identitätsdiebstahl. Auch für die Täter kann Juvenile-Cybercrime negative Konsequenzen haben, wie strafrechtliche Verfolgung, zivilrechtliche Haftung oder soziale Isolation.

Um Juvenile-Cybercrime zu vermeiden oder zu bekämpfen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich, wie Prävention, Aufklärung, Sensibilisierung, Beratung und Intervention. Dabei sind sowohl die Eltern, die Schule, die Polizei als auch die Jugendlichen selbst gefordert.

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