In der heutigen digitalen Arbeitswelt spielen Arbeitgeberbewertungsplattformen eine zunehmend wichtige Rolle bei Karriereentscheidungen. Kununukununu ist eine Online-Plattform, die es Arbeitnehmern und B... Mehr hat sich dabei als führende Plattform im deutschsprachigen Raum etabliert und bietet sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern wertvolle Einblicke. Doch wie bei jeder BewertungsplattformBewertungsplattformen sind Online-Websites oder Anwendungen,... Mehr gibt es auch hier klare Regeln, wann und wie oft BewertungenBewertungen sind Rückmeldungen oder Beurteilungen von Produ... Mehr abgegeben werden dürfen. In diesem Artikel beleuchten wir die Richtlinien von kununu zur Häufigkeit von Bewertungen und geben wichtige Hintergrundinformationen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Was ist kununu und welche Bedeutung hat die Plattform?
Kununu wurde 2007 in Wien gegründet und ist heute Teil der New Work SE (ehemals XING). Mit über 5 Millionen Bewertungen hat sich die Plattform als wichtigstes Portal für Arbeitgeberbewertungen im deutschsprachigen Raum etabliert. Sie ermöglicht es Arbeitnehmern, anonym ihre Erfahrungen mit aktuellen oder ehemaligen Arbeitgebern zu teilen und bietet damit Jobsuchenden wertvolle Informationen bei der Entscheidungsfindung.
Für Unternehmen bietet kununu die Möglichkeit, ihre Arbeitgebermarke zu stärken, auf Feedback
Feedback in Zusammenhang mit Bewertungen bezieht sich au... Mehr zu reagieren und strategische Erkenntnisse zur Mitarbeiterzufriedenheit zu gewinnen. Dies macht die Plattform zu einem wichtigen Instrument im modernen Employer Branding und Recruiting.
Die kununu-Bewertungsregeln im Detail
Kununu hat klare Richtlinien definiert, die festlegen, wer wann und wie oft Bewertungen abgeben darf. Diese Regeln sollen sicherstellen, dass die Bewertungen auf der Plattform authentisch und aussagekräftig bleiben:
Häufigkeit der Bewertungen für aktuelle Arbeitgeber
Für den aktuellen Arbeitgeber darf eine Person alle 12 Monate eine neue Bewertung abgeben. Dies ermöglicht es Mitarbeitern, ihre Einschätzung regelmäßig zu aktualisieren und Veränderungen im Unternehmen zu dokumentieren. Die jährliche Bewertungsmöglichkeit trägt dem Umstand Rechnung, dass sich Arbeitsbedingungen, Unternehmenskultur oder Führungsstil im Laufe der Zeit verändern können.
Diese Regel ist besonders relevant für Langzeitbeschäftigte, die so die Entwicklung ihres Arbeitgebers über einen längeren Zeitraum dokumentieren können. Gleichzeitig verhindert die zeitliche Begrenzung eine Flut von Bewertungen durch einzelne Mitarbeiter, was die Aussagekraft der Gesamtbewertung verzerren könnte.
Häufigkeit der Bewertungen für ehemalige Arbeitgeber
Für ehemalige Arbeitgeber ist die Regelung strenger: Hier ist grundsätzlich nur eine einzige Bewertung erlaubt. Sobald ein Arbeitnehmer das Unternehmen verlassen hat, kann er seine Gesamterfahrung in einer abschließenden Bewertung zusammenfassen. Diese Einschränkung ist sinnvoll, da nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses keine neuen Erfahrungen mehr hinzukommen.
Die Einmalbewertung für Ex-Arbeitgeber verhindert zudem potenzielle Rachebewertungen von ehemaligen Mitarbeitern, die über einen längeren Zeitraum das Bewertungsprofil eines Unternehmens negativ beeinflussen könnten.
Anpassung bestehender Bewertungen
Sowohl für aktuelle als auch für ehemalige Arbeitgeber gilt: Bestehende Bewertungen können jederzeit angepasst werden. Dies ist eine wichtige Funktion, die es Bewertenden ermöglicht, ihre Einschätzungen zu korrigieren oder zu aktualisieren, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben haben.
Die Möglichkeit zur Anpassung ist besonders relevant, wenn sich nach einer negativen Bewertung positive Veränderungen im Unternehmen ergeben haben oder wenn ein Missverständnis geklärt wurde. So können Bewertende ihre Einschätzung verfeinern, ohne eine neue Bewertung erstellen zu müssen.
Verbot von Mehrfachbewertungen mit verschiedenen E-Mail-Adressen
Ein klares Verbot gilt für Mehrfachbewertungen eines Arbeitgebers mit verschiedenen E-Mail-Adressen. Diese Regel soll Manipulationsversuche unterbinden und die Integrität der Plattform schützen. Kununu hat technische Maßnahmen implementiert, um solche Mehrfachbewertungen zu erkennen und zu unterbinden.
Verstöße gegen diese Richtlinie können zur Löschung aller abgegebenen Bewertungen führen und im Extremfall sogar zum Ausschluss von der Plattform. Kununu nimmt Manipulationsversuche ernst und überprüft verdächtige Bewertungsmuster.
Warum sind diese Regeln wichtig?
Die Bewertungsregeln von kununu verfolgen mehrere wichtige Ziele:
Qualitätssicherung der Bewertungen
Durch die Begrenzung der Bewertungshäufigkeit wird sichergestellt, dass die Gesamtbewertung eines Unternehmens nicht durch einzelne, besonders aktive Nutzer dominiert wird. Dies trägt zur Ausgewogenheit und Repräsentativität des Gesamtbildes bei.
Verhinderung von Manipulationen
Die Regeln sollen verhindern, dass Einzelpersonen oder Unternehmen durch Mehrfachbewertungen das Gesamtbild eines Arbeitgebers künstlich positiv oder negativ beeinflussen. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit der Plattform gestärkt.
Aktualität der Informationen
Die Möglichkeit, aktuelle Arbeitgeber jährlich neu zu bewerten, stellt sicher, dass die Informationen auf kununu aktuell bleiben und Veränderungen in Unternehmen zeitnah abgebildet werden.
Fairness für alle Beteiligten
Die Regelungen schützen sowohl die Interessen der Arbeitnehmer, die ihre Meinung äußern möchten, als auch die Interessen der Arbeitgeber, die vor ungerechtfertigten oder manipulativen Bewertungen geschützt werden sollen.
Rechtliche Aspekte und Löschung von Bewertungen
Im Zusammenhang mit kununu-Bewertungen stellt sich oft die Frage nach den rechtlichen Rahmenbedingungen und den Möglichkeiten zur Löschung unerwünschter Bewertungen.
Abwägung von Meinungsfreiheit und Persönlichkeitsrecht
Bei der Bewertung von Arbeitgebern stehen zwei grundlegende Rechte in einem Spannungsverhältnis: Auf der einen Seite steht die Meinungsfreiheit der Arbeitnehmer, auf der anderen Seite das Persönlichkeitsrecht und der Schutz der geschäftlichen ReputationReputation bezeichnet den Ruf oder das Ansehen, das eine Per... Mehr des Unternehmens.
Meinungsäußerungen sind grundsätzlich geschützt, solange sie als solche erkennbar sind und nicht in die Beleidigung oder Schmähkritik abgleiten. Tatsachenbehauptungen hingegen müssen der Wahrheit entsprechen, ansonsten können sie rechtswidrig sein.
Wann sind Bewertungen rechtswidrig?
Bewertungen können unter folgenden Umständen rechtswidrig sein:
- Wenn sie unwahre Tatsachenbehauptungen enthalten
- Wenn sie Schmähkritik oder Beleidigungen darstellen
- Wenn sie von Personen stammen, die nie für das Unternehmen gearbeitet haben
- Wenn sie persönliche Daten oder Informationen enthalten, die die Privatsphäre von Mitarbeitern verletzen
Vorgehen bei rechtswidrigen Bewertungen
Unternehmen, die mit rechtswidrigen Bewertungen konfrontiert sind, können diese bei kununu melden. Dabei sollten sie genau begründen, warum die Bewertung gegen die Richtlinien verstößt oder rechtswidrig ist. In vielen Fällen prüft kununu die Meldung und entfernt die Bewertung, wenn sie tatsächlich gegen die Plattformregeln verstößt.
Sollte kununu die Bewertung nicht löschen, haben Unternehmen die Möglichkeit, rechtliche Schritte einzuleiten. Das OberlandesgerichtEin Oberlandesgericht (OLG) ist ein Gericht der oberen Insta... Mehr Hamburg hat in einem Urteil entschieden, dass kununu unter bestimmten Umständen die Identität von Bewertenden offenlegen muss, wenn Zweifel an der Echtheit der Bewertung bestehen.
Tipps für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Für Arbeitnehmer:
- Ehrlichkeit wahren: Bewertungen sollten stets wahrheitsgemäß sein und auf eigenen Erfahrungen basieren.
- Konstruktiv bleiben: Auch Kritik sollte konstruktiv formuliert sein und konkrete Beispiele enthalten.
- Persönliche Angriffe vermeiden: Kritik sollte sachlich bleiben und nicht auf einzelne Personen abzielen.
- Bewertungsregeln beachten: Die 12-Monats-Regel für aktuelle und die Einmalbewertung für ehemalige Arbeitgeber einhalten.
- Anpassungsmöglichkeit nutzen: Bei Veränderungen lieber bestehende Bewertungen anpassen statt neue zu erstellen.
Für Arbeitgeber:
- Bewertungen regelmäßig prüfen: Regelmäßiges Monitoring der eigenen Bewertungen hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Auf Bewertungen reagieren: Konstruktive Antworten auf Kritik zeigen Dialogbereitschaft und können das Image verbessern.
- Interne Verbesserungen initiieren: Negative Bewertungen als Chance zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen nutzen.
- Bei Rechtsverstößen handeln: Bei rechtswidrigen Bewertungen sachlich und konsequent vorgehen.
- Transparente Unternehmenskultur fördern: Eine offene Feedback-Kultur kann verhindern, dass Mitarbeiter ihre Kritik ausschließlich extern äußern.
Fazit: Verantwortungsvoller Umgang mit kununu-Bewertungen
Die Bewertungsregeln von kununu stellen einen ausgewogenen Kompromiss dar, der sowohl die Interessen der Arbeitnehmer als auch die der Arbeitgeber berücksichtigt. Die Beschränkung auf eine jährliche Bewertung für aktuelle und eine einmalige Bewertung für ehemalige Arbeitgeber verhindert Manipulationen und stellt gleichzeitig sicher, dass Mitarbeiter ihre Meinung äußern können.
Für Arbeitnehmer bietet kununu eine wertvolle Plattform, um Erfahrungen zu teilen und anderen Jobsuchenden bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Für Arbeitgeber wiederum sind die Bewertungen eine wichtige Feedbackquelle und ein Instrument zur Verbesserung der eigenen Arbeitgeberattraktivität.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Bewertungssystem liegt im Interesse aller Beteiligten. Nur wenn die Regeln eingehalten werden und Bewertungen fair und wahrheitsgemäß sind, kann kununu seine Funktion als verlässliche Informationsquelle für den Arbeitsmarkt erfüllen.
Mit dem Wissen um die geltenden Bewertungsregeln können sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber die Plattform optimal für ihre Zwecke nutzen und zu einer transparenten und fairen Arbeitsmarktkultur beitragen.