Fakeshops locken mit günstigen Preisen für Heizöl und Brennholz

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schlägt Alarm: Eine Welle von betrügerischen Onlineshops überschwemmt derzeit das Internet und verspricht verlockend niedrige Preise für Brennholz und Heizöl. Doch Vorsicht ist geboten, denn nach erfolgter Zahlung bleiben die Kunden auf ihren Kosten sitzen – eine Lieferung erfolgt nicht.

Mehrere Betroffene haben sich bereits bei den Verbraucherschützern gemeldet und von ihrer Erfahrung mit den Fakeshops berichtet. Eine Interessentin stieß bei der Suche nach günstigem Heizöl auf die Seite heiz-oel24.com, die mit äußerst attraktiven Preisen warb. Nach einer Angebotsanfrage meldeten sich die Betreiber telefonisch und forderten eine Vorauszahlung in Höhe der Hälfte des Kaufpreises. Als die potenzielle Kundin darauf hinwies, dass eine solche Anzahlung bei Heizölbestellungen unüblich sei, beendeten die Betrüger das Gespräch abrupt. Nachforschungen ergaben, dass der Shop in Russland gehostet wird und Teil eines ganzen Netzwerks von betrügerischen Seiten ist.

Herbstzeit ist Hochsaison für Heizöl- und Brennholz-Fakeshops

Mit dem nahenden Herbst und dem Beginn der Heizperiode steigt die Nachfrage nach Brennmaterial für die kalte Jahreszeit. Genau das nutzen die Fakeshops aus und locken mit vermeintlich günstigen Preisen für die begehrten Güter. Auf den ersten Blick wirken die Shops täuschend echt und ähneln in Aufmachung und Design seriösen Anbietern. Bei genauerem Hinsehen fallen jedoch Unstimmigkeiten auf, wie fehlende Impressen oder erfundene Gütesiegel.

Die Verbraucherzentrale NRW hat eine Liste der aktuell aktiven Fakeshops zusammengestellt, von denen Interessierte unbedingt die Finger lassen sollten:

  • fast-oil24.de
  • fast-heizoel.de
  • heiz-oel24.com
  • heizoel-24.com
  • heizoel-profi.com
  • simaholz.com
  • bitecbrennstoffe.de

So erkennen Sie unseriöse Onlineshops

Generell sollten Angebote mit auffallend niedrigen Preisen Misstrauen wecken. Ein erster Schritt ist die Überprüfung des Onlineshops mit dem Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen. Darüber hinaus gibt es weitere Kriterien, anhand derer sich seriöse von unseriösen Anbietern unterscheiden lassen:

  • Seriöse Webseiten verfügen über mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten, während Fakeshops oft nur Vorkasse akzeptieren.
  • Das Impressum enthält eine plausible Anbieteradresse mit allen erforderlichen Details.
  • Lieferbedingungen und -kosten sind transparent dargestellt.
  • Es existieren AGB mit Hinweisen zum Widerrufsrecht.
  • Vertrauenswürdige Gütesiegel wie „Trusted Shop Guarantee“, „s@fer-shopping“ oder „Geprüfter Onlineshop EHI“ sind vorhanden.

Bei Unstimmigkeiten sollten Interessenten auf jeden Fall von einer Bestellung absehen und sich nicht von außergewöhnlich niedrigen Preisen blenden lassen. Fakeshops tauchen immer wieder auf und versuchen, aktuelle Ereignisse oder saisonale Begehrlichkeiten auszunutzen. Ob Fanartikel zur Fußball-EM oder Brennholz für den Winter – die Masche bleibt dieselbe. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte im Zweifel lieber auf ein vermeintliches Schnäppchen verzichten.

Bezahlung nur über sichere Zahlungsmethoden

Ein wichtiger Tipp ist, bei Onlinekäufen nach Möglichkeit auf sichere Zahlungsmethoden wie Kreditkarte, PayPal oder auf Rechnung zu setzen. Dadurch genießen Verbraucher zusätzlichen Käuferschutz und können ihr Geld im Betrugsfall unter Umständen zurückfordern. Von Direktüberweisungen oder Vorkasse ist grundsätzlich abzuraten, vor allem bei unbekannten Shops.

Vorsicht Identitätsdiebstahl: Nie Ausweiskopien übermitteln

Seriöse Verkäufer werden niemals dazu auffordern, Ausweiskopien oder andere sensible Dokumente zu übermitteln. Solche Aufforderungen sind ein deutliches Zeichen für Betrugsabsichten. Wer solche persönlichen Daten leichtfertig preisgibt, setzt sich der Gefahr von Identitätsdiebstahl aus.

Im Betrugsfall Anzeige erstatten

Wer Opfer eines Fakeshops geworden ist, sollte auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei erstatten. Auch wenn die Chancen gering sind, den Täter zu fassen, helfen die Informationen den Behörden dabei, Muster zu erkennen und zukünftigen Betrug zu erschweren. Außerdem ist die Anzeige oft Voraussetzung, um Ansprüche beim Zahlungsanbieter geltend zu machen.

Fakeshops melden hilft anderen

Verbraucher sollten aufgespürte Fakeshops unbedingt den Verbraucherschutzzentralen oder Portalen wie „Watchlist Internet“ melden. So können die Warnlisten aktuell gehalten werden und andere Internetnutzer vor Schaden bewahrt werden.

Generell ist ein gesundes Maß an Misstrauen beim Onlineshopping ratsam. Bei Angeboten, die zu gut scheinen, um wahr zu sein, sollten Verbraucher wachsam sein. Doch dank der Warnungen der Verbraucherzentralen und ein paar grundlegender Vorsichtsmaßnahmen lässt sich die Gefahr, auf Fakeshops hereinzufallen, deutlich verringern.

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