Die Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit verschärft sich für Ärzte und Apotheker erneut. Aktuell steht die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) im Fadenkreuz von Kriminellen, die gezielt versuchen, sensible Kontodaten abzugreifen. Die Betrugsversuche nehmen dabei unterschiedlichste Formen an und zielen insbesondere auf Praxen sowie Apotheken ab. Gerade im medizinischen Umfeld, wo Vertrauen und Sicherheit eine zentrale Rolle spielen, können solche Angriffe nicht nur finanzielle, sondern auch erhebliche Reputationsschäden nach sich ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Wie die Betrüger vorgehen: Mehrstufige Angriffe und neue Varianten
- Telefonischer Betrug mit „echter“ Apobank-Rufnummer – Phishing Apobank
- Gefälschte Umfragen und betrügerische Apps
- Quishing: Betrügerische QR-Codes in Briefen
- Gefälschte Webseiten in Suchmaschinen
- Phishing Apobank: Wie Praxen und Apotheken sich wirksam schützen
- Fazit Phishing Apobank: Achtsamkeit ist der beste Schutz
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Wie die Betrüger vorgehen: Mehrstufige Angriffe und neue Varianten
In den letzten Wochen häufen sich Berichte über verschiedenste Phishing-Versuche, die im Namen der Apobank verschickt werden. Die Angriffe erfolgen dabei nicht nur per E-Mail, sondern betreffen gleich eine ganze Reihe von Kommunikationswegen: Briefe, Telefonanrufe, SMSEine SMS (Short Message Service) ist ein Telekommunikationsd... Mehr und sogar gefälschte Webseiten werden eingesetzt, um das Vertrauen der Bankkunden auszunutzen.
Eine beliebte Masche ist die klassische Phishing-E-Mail. In seriöser Aufmachung fordern Betrüger potenzielle Opfer auf, innerhalb einer kurzen Frist persönliche Daten zu „bestätigen“. Hinterlegt ist meist die Drohung einer Bearbeitungsgebühr oder einer Kontosperrung, sollte die Frist ungenutzt verstreichen. Auch von „ungewöhnlichen Kontoaktivitäten“ ist in den Mails häufig die Rede, was für zusätzliche Verunsicherung sorgt. Ziel ist stets, Zugangsdaten, Geburtsdaten oder Telefonnummern zu erlangen, um das Konto später kompromittieren zu können.
Telefonischer Betrug mit „echter“ Apobank-Rufnummer – Phishing Apobank
Besonders perfide: Die Betrüger wenden sich nicht nur schriftlich an ihre Opfer, sondern greifen auch zum Telefon. Hierbei geben sie sich als Bankmitarbeiter aus und sprechen von angeblich „auffälligen Buchungen“. Zur erhöhten Glaubwürdigkeit wird sogar die echte Service-Rufnummer der Apobank (0211-5998-8000) im Display angezeigt – ein klassischer Fall von sogenanntem Nummern-Spoofing. Gerade wer häufiger Kontakt mit der Bank pflegt, könnte in einem solchen Moment vorschnell bereit sein, vertrauliche Informationen preiszugeben.
Gefälschte Umfragen und betrügerische Apps
Auch neue Methoden finden stetig ihren Weg in das Repertoire der Täter. Auf ihrer Internetseite warnt die Apobank vor Kurzem explizit vor Phishing-Mails, die zu einer sogenannten „3-Fragen-Umfrage“ einladen. Im Gegenzug locken die Betrüger mit einer zeitweise kostenfreien Kontoführung. Was harmlos klingt, birgt enormes Risiko. Abgefragt werden hier direkt IBAN, Geburtsdatum und weitere sensible Daten – ein gefundenes Fressen für Datenmissbrauch und Identitätsdiebstahl. Ebenfalls warnt die Bank vor gefälschten apoTAN-Apps, die Betrüger dazu nutzen, Überweisungen zu autorisieren und damit in Echtzeit das Konto zu räumen.
Quishing: Betrügerische QR-Codes in Briefen
Im März konnte eine weitere Masche beobachtet werden, das sogenannte „Quishing“. Dabei erhalten Praxen oder Apotheken Briefe, die einen QR-Code enthalten. Wer diesen einscannt, gelangt auf eine gefälschte Webseite, die der Apobank nachempfunden ist und den Nutzer zur Eingabe von Zugangsdaten auffordert. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) weist explizit darauf hin, diesen Aufforderungen keinesfalls nachzukommen.
So sieht ein gefälschter Brief der Betrüger aus:

Gefälschte Webseiten in Suchmaschinen
Zudem gab es bereits im Februar Hinweise darauf, dass gefälschte Webseiten gezielt über Suchmaschinen vor der tatsächlichen Apobank-Seite gelistet wurden. Auch wenn diese spezielle Bedrohung laut Apobank aktuell nicht mehr besteht, bleibt die Gefahr bestehen, dass kriminelle Akteure immer wieder neue Wege finden, an Daten zu gelangen.
Phishing Apobank: Wie Praxen und Apotheken sich wirksam schützen
Um sich effektiv zu schützen, sollten Ärzte und Apotheker folgende Grundsätze beachten:
Erstens: Geben Sie persönliche Zugangsdaten, TAN oder andere sensible Informationen ausschließlich über die offiziellen Kanäle der Apobank ein – das ist die offizielle Webseite www.apobank.de oder die autorisierte apoBank App. Die Bank wird Sie niemals auffordern, solche Daten im Rahmen von Telefonaten, E-Mails, Umfragen oder auf dem Postweg preiszugeben.
Zweitens: Reagieren Sie keinesfalls unüberlegt auf Fristsetzungen oder Drohungen. Kriminelle setzen gezielt auf Zeitdruck, um Sie zu unüberlegtem Handeln zu verleiten. Nehmen Sie sich die Zeit, Vorfälle sorgfältig zu prüfen und setzen Sie sich im Zweifel direkt mit Ihrer Bank in Verbindung.
Drittens: Achten Sie auf die Authentizität von Apps und Links. Laden Sie Apps nur aus offiziellen Quellen herunter. Sehen Sie sich E-Mails und Briefe genau an, prüfen Sie Absenderadressen und seien Sie äußerst vorsichtig mit Links und Anhängen. Scannen Sie keine QR-Codes aus zweifelhaften Quellen.
Viertens: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter. Häufig sind es nicht die Technik oder die Zugangssysteme, die Kriminelle überwinden, sondern der Mensch. Schulen Sie daher Ihr Team regelmäßig im Umgang mit verdächtigen Nachrichten und Anrufen.
Und zuletzt: Allen Vorfällen sollten Betroffene über die offiziellen Kontakte der Apobank melden, um andere Nutzer zu warnen und die Chancen auf Aufklärung zu erhöhen.
Fazit Phishing Apobank: Achtsamkeit ist der beste Schutz
Betrüger werden immer raffinierter, ihre Angriffe immer vielfältiger. Gerade im Gesundheitswesen, wo sensible Daten und finanzielle Transaktionen zum Alltag gehören, ist besondere Wachsamkeit geboten. Jede Nachricht, die zur Preisgabe Ihrer Kontoinformationen drängt, sollte zunächst kritisch hinterfragt werden. Bleiben Sie wachsam – und schützen Sie Ihre Praxis und Ihre Patienten vor den Folgen eines erfolgreichen Angriffs.
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