Ungerechtfertigte Bewertungen auf Indeed – Was kann ein Arbeitgeber tun?

In der digitalen Ära, in der Informationen blitzschnell verbreitet werden, sind Online-Bewertungen zu einem wesentlichen Faktor im Bereich des Personalmarketings geworden. Plattformen wie Indeed, Glassdoor und kununu gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie Arbeitnehmern die Möglichkeit bieten, ihre Erfahrungen mit einem Unternehmen öffentlich zu teilen. Diese Transparenz hat entscheidend dazu beigetragen, Arbeitsumgebungen offener zu gestalten und Unternehmen greifbares Feedback zu liefern. Doch was geschieht, wenn Bewertungen unausgewogen oder gar ungerechtfertigt sind? Welche Schritte können Arbeitgeber unternehmen, um nicht nur ihren Ruf zu schützen, sondern auch ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen? In diesem Blogbeitrag werden wir eingehend auf diese Fragen eingehen und mögliche Strategien zur Bewältigung ungerechtfertigter Bewertungen auf Indeed beleuchten.

Kapitel 1: Der Einfluss von Online-Bewertungen

1.1 Die Macht der digitalen Meinungen

Online-Bewertungen haben die Art und Weise, wie sich Arbeitssuchende über potenzielle Arbeitgeber informieren, revolutioniert. Sie bieten Einblicke in den Arbeitsalltag und die Unternehmenskultur und können laut Studien das Entscheidungsverhalten von Bewerbern signifikant beeinflussen. Eine Studie von Glassdoor zeigt, dass 83 % der Jobsuchenden die Bewertungen eines Unternehmens prüfen, bevor sie über eine Bewerbung nachdenken.

1.2 Positive vs. negative Bewertungen

Während positive Bewertungen als kostenloses Marketing wirken und das Image eines Unternehmens stärken, können negative oder sogar ungerechtfertigte Bewertungen erheblichen Schaden anrichten. Sie können Zweifel und Vorurteile bei Bewerbern erzeugen, was letztendlich dazu führen kann, dass hochqualifizierte Talente von einer Bewerbung absehen.

1.3 Wer ist Indeed?

Indeed ist eine der weltweit führenden Job-Suchmaschinen und gehört zur japanischen Unternehmensgruppe Recruit Holdings Co., Ltd. Gegründet wurde Indeed im Jahr 2004 und hat seinen Hauptsitz in Austin, Texas, USA. Die Plattform aggregiert Jobangebote von tausenden Webseiten, indem es eine umfangreiche Suche nach verfügbaren Positionen ermöglicht und Jobsuchenden eine zentralisierte Suchschnittstelle bietet.

Indeed wurde im November 2004 in den USA gegründet. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Austin, Texas, und Stamford, Connecticut. Mit monatlich über 580 Millionen Profilen von Jobsuchenden ist Indeed in mehr als 60 Ländern und 28 Sprachen verfügbar.

Das Geschäftsmodell von Indeed basiert hauptsächlich auf Werbung, wobei Arbeitgeber für gesponserte Stellenanzeigen zahlen, um ihre Reichweite zu erhöhen.

Wirtschaftliche Zahlen: Recruit Holdings, das Mutterunternehmen von Indeed, veröffentlichte in der Vergangenheit Finanzberichte, die auf ihren Websites einsehbar sind. Indeed selbst hat massiv von der zunehmenden Beliebtheit digitaler Jobportale profitiert und zeigt weiterhin Wachstumstendenzen, insbesondere innerhalb der globalen HR-Technologiebranche.

Kapitel 2: Auf den ersten Blick – Die Bewertung analysieren

2.1 Authentizität prüfen

Bevor überstürzte Maßnahmen ergriffen werden, sollte die Authentizität einer Bewertung geprüft werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, Unterschiede zwischen konstruktiver Kritik und tatsächlichen unwahren Behauptungen zu erkennen. Arbeitgeber sollten versuchen, die Motive hinter einer Kritikäußerung zu verstehen und im besten Fall mit dem Verfasser der Bewertung in Kontakt zu treten.

2.2 Emotionale Distanz bewahren

Es ist verlockend, sich von negativen Kommentaren persönlich angegriffen zu fühlen. Doch es ist weitaus hilfreicher, eine konstruktive Haltung einzunehmen und die Kritikpunkte als Gelegenheit zur Weiterentwicklung zu betrachten. Emotionale Distanz hilft dabei, die Situation rational zu bewerten und zielführende Schritte zu planen.

2.3 Beispiele für schlechte Bewertungen von Arbeitgebern bei Indeed

Viele Unternehmen haben unterschiedliche Erfahrungen mit Bewertungen bei Indeed gemacht. Typische Negativbewertungen könnten Aussagen umfassen wie:

  • „Das Unternehmen verspricht Entwicklungsfortschritte, die letztlich nicht eingehalten werden.”
  • „Die Arbeitsbedingungen sind stressig, und Überstunden werden selten vergütet.“
  • „Mangelnde Unterstützung durch das Management, was das Arbeitsklima belastet.“
  • „Es fehlen transparente Kommunikationswege, was zu Frustration unter den Mitarbeitern führt.“

Diese Bewertungen spiegeln oft reale Bedenken wider, die entweder durch Missverständnisse oder systemische Probleme innerhalb einer Organisation hervorgerufen werden können. Proaktive Schritte zur Verbesserung der Unternehmenskultur und der internen Kommunikation können helfen, die Anzahl solcher negativen Bewertungen zu reduzieren.

Kapitel 3: Reaktionen und Gegenmaßnahmen

3.1 Öffentliche Reaktionen auf Bewertungen

Ein professionelles und wertschätzendes Antwortverhalten auf öffentliche Bewertungen zeigt nicht nur den Betroffenen, dass ihre Meinung gehört wird, sondern vermittelt potenziellen Bewerbern ein Bild von Transparenz und Offenheit.

Beispielhaftes Antwortmuster:

„Vielen Dank für Ihr Feedback. Wir bedauern zu hören, dass Ihre Erfahrungen in unserem Unternehmen nicht den Erwartungen entsprochen haben. Ihre Rückmeldung ist uns wichtig, und wir würden uns freuen, in einem persönlichen Gespräch weitere Details zu erfahren und mögliche Verbesserungen zu diskutieren.“

3.2 Ursachenforschung betreiben

Falls sich die Kritik auf spezifische Vorgänge bezieht, sollten diese gründlich untersucht werden. Analysieren Sie mögliche Missverständnisse oder Abläufe, die missinterpretiert wurden, und identifizieren Sie Systeme oder Prozesse, die einer Optimierung bedürfen.

3.3 Was schreibt Indeed selber zu dem Thema „Löschen rechtswidriger Bewertungen“?

Indeed hat bestimmte Richtlinien und Verfahren, wie mit Bewertungen umzugehen ist, die als unrechtmäßig oder verletzend angesehen werden. Diese Verfahren beinhalten oft:

  • Richtlinien zur Inhaltserstellung: Bewertungen müssen bestimmte Standards erfüllen, um nicht gelöscht zu werden.
  • Prozesse zur Überprüfung: Eingehende Bewertungen können von einem Team überprüft werden, um deren Authentizität und Angemessenheit zu beurteilen.

Indeed legt großen Wert auf die Authentizität und Integrität der auf seiner Plattform veröffentlichten Bewertungen. In den Richtlinien zu Unternehmensbewertungen heißt es:

„Unternehmensbewertungen, die gegen die Richtlinien und Vorgaben von Indeed verstoßen, werden gegebenenfalls von unserer Plattform entfernt.“

Indeed Support

Dies bedeutet, dass Bewertungen, die beispielsweise beleidigende Sprache, persönliche Informationen oder irrelevante Inhalte enthalten, von der Plattform entfernt werden können. Um eine Bewertung zu löschen, können Nutzer sich bei ihrem Indeed-Konto anmelden, das Unternehmensprofil des Arbeitgebers aufrufen, den Tab „Bewertungen“ auswählen und unterhalb des Bewertungstexts auf „Löschen“ klicken.

Kapitel 4: Proaktive Maßnahmen zur Vorbeugung ungerechtfertigter Bewertungen

4.1 Aufbau eines positiven Arbeitsumfeldes

Unternehmen sollten kontinuierlich an einem positiven Arbeitsumfeld arbeiten, das den Mitarbeitenden Raum zur Mitgestaltung gibt und in dem sie wertgeschätzt werden. Regelmäßige Feedbackrunden und anonyme Umfragen können helfen, ein realistisches Bild der Mitarbeiterzufriedenheit zu erhalten.

4.2 Mitarbeiter einbinden

Involvieren Sie Ihre Mitarbeiter in die Verbesserung der Unternehmenskultur. Fördern Sie ein offenes Klima, in dem konstruktives Feedback ausdrücklich erwünscht ist und Probleme direkt innerhalb des Unternehmens geklärt werden können, bevor sie online an die Öffentlichkeit gelangen.

4.3 Kommunikation fördern

Eine offene Kommunikation innerhalb des Unternehmens ist entscheidend, um Unzufriedenheit frühzeitig zu erkennen und ihr entgegenzuwirken. Transparente Informationswege stärken das Vertrauen der Mitarbeiter und reduzieren das Bedürfnis, Missstände anonym nach außen zu tragen.

Kapitel 5: Rechtliche Schritte und Reputation Management

5.1 Juristische Interventionen im Ernstfall

Im Falle tatsächlich falscher und rufschädigender Bewertungen kann es sinnvoll sein, rechtliche Schritte in Betracht zu ziehen. Dabei ist es ratsam, sich von einem Fachanwalt für IT-Recht beraten zu lassen, um die Chancen und Risiken einer gerichtlichen Auseinandersetzung abzuwägen. Es muss jedoch bedacht werden, dass juristische Schritte nur bei nachweislich falschen Behauptungen und nicht bei subjektiven Meinungsäußerungen Erfolg versprechen.

5.2 Professionelles Reputationsmanagement

Unternehmen können darüber hinaus Dienstleister für Reputationsmanagement engagieren, die nicht nur bei der Überwachung und Analyse von Online-Bewertungen helfen, sondern auch Strategien zur Verbesserung des öffentlichen Images entwickeln können. Dabei liegt der Fokus auf proaktiven Maßnahmen, um den langfristigen Ruf eines Unternehmens zu schützen und zu stärken.

Kapitel 6: Fazit zu ungerechtfertigter Bewertung auf Indeed

Ungerechtfertigte Bewertungen auf Indeed können eine Herausforderung für Arbeitgeber darstellen, bieten jedoch auch Chancen für Verbesserungen. Durch analytisches Vorgehen, eine konstruktive Antwortstrategie und die Etablierung einer offenen Kommunikationskultur können Unternehmen nicht nur ihren guten Ruf schützen, sondern auch langfristig ein besseres und gesünderes Arbeitsumfeld schaffen. Wichtig ist, dass Unternehmen das Feedback ernst nehmen, proaktiv handeln und im Ernstfall überlegene rechtliche und reputationsbezogene Schritte einleiten. So wird nicht nur der Ruf gewahrt, sondern auch das Fundament für nachhaltigen Unternehmenserfolg gelegt.

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