Falsche Kununu-Bewertungen melden: So schützen Sie effektiv Ihren Ruf als Arbeitgeber

Stellen Sie sich vor, Sie lesen online eine Bewertung über Ihr Unternehmen, die Sie nicht wiedererkennen. Fakten sind verdreht, Vorwürfe haltlos, der Ton diffamierend. Es ist nicht nur ärgerlich, es fühlt sich zutiefst ungerecht an – besonders wenn Sie wissen, wie viel Engagement Sie und Ihr Team täglich investieren. Solche falschen Darstellungen auf Plattformen wie Kununu können reale Konsequenzen für Ihr Recruiting und Ihre Marke haben. Doch statt in Frustration zu verharren, ist gezieltes Handeln gefragt. Ich zeige Ihnen präzise auf, wann eine Kununu-Bewertung die Grenze des Zulässigen überschreitet und welche Schritte Sie unternehmen können, um unwahre und rufschädigende Inhalte wirksam melden und entfernen zu lassen.

Die Bedeutung von Kununu für Ihr Employer Branding

Kununu ist längst mehr als nur ein Bewertungsportal. Es ist ein entscheidender Faktor für Ihr Employer Branding und Ihre Rekrutierungsbemühungen. Ein positives und authentisches Profil zieht qualifizierte Fachkräfte an, während negative Bewertungen, insbesondere wenn sie unwahr sind, abschreckend wirken können. Unternehmen, Ärzte und Selbstständige investieren viel Zeit und Ressourcen in den Aufbau eines guten Rufs – online wie offline. Negative und insbesondere falsche Bewertungen können diese Bemühungen untergraben und weitreichende Konsequenzen haben, von erschwerter Personalfindung bis hin zur Demotivation der bestehenden Belegschaft. Daher ist es von zentraler Bedeutung, die eigene Präsenz auf Kununu aktiv zu managen und bei Bedarf entschlossen zu handeln.

Wann ist eine Kununu-Bewertung „falsch“ oder unzulässig?

Nicht jede negative Kritik auf Kununu ist automatisch rechtswidrig. Das Recht auf freie Meinungsäußerung schützt auch kritische, pointierte oder subjektiv als unfair empfundene Aussagen. Eine Grenze ist jedoch überschritten, wenn die Bewertung unzulässige Inhalte aufweist. Dazu zählen insbesondere:

  1. Unwahre Tatsachenbehauptungen: Wenn in der Bewertung nachweislich falsche Fakten über Ihr Unternehmen, Arbeitsbedingungen, Gehälter oder spezifische Vorfälle verbreitet werden. Beispiel: „Das Gehalt wurde nie pünktlich gezahlt“, obwohl dies nachweislich nicht stimmt.
  2. Schmähkritik: Wenn die Bewertung nicht mehr der sachlichen Auseinandersetzung dient, sondern primär darauf abzielt, eine Person oder das Unternehmen herabzuwürdigen und zu diffamieren.
  3. Verletzung von Persönlichkeitsrechten: Wenn Mitarbeitende oder Führungskräfte namentlich genannt und beleidigt oder verleumdet werden.
  4. Offenlegung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen: Wenn interne, vertrauliche Informationen preisgegeben werden.
  5. Identitätsdiebstahl oder Fake-Bewertungen: Wenn die Bewertung offensichtlich nicht von einem echten (ehemaligen) Mitarbeiter oder Bewerber stammt.

Die Abgrenzung zwischen zulässiger Meinungsäußerung und unzulässiger Tatsachenbehauptung oder Schmähkritik erfordert oft eine genaue Prüfung im Einzelfall und juristische Expertise.

Der Prozess: Falsche Kununu-Bewertungen Schritt für Schritt melden

Kununu selbst bietet Mechanismen an, um Bewertungen zu melden, die gegen die eigenen Richtlinien oder geltendes Recht verstoßen. Wenn Sie eine Bewertung identifiziert haben, die Sie für unzulässig halten, ist dies der erste strategische Schritt:

  1. Identifizieren Sie die problematische Bewertung: Notieren Sie sich den genauen Wortlaut, das Datum und idealerweise die URL der Bewertung.
  2. Nutzen Sie die Meldefunktion: Direkt unter jeder Bewertung finden Sie in der Regel eine Option (oft als „Problem melden“ oder ähnlich bezeichnet), um Kununu auf unzulässige Inhalte aufmerksam zu machen.
  3. Begründen Sie Ihre Meldung detailliert: Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Es reicht nicht aus, pauschal zu behaupten, die Bewertung sei „falsch“. Sie müssen Kununu klar und nachvollziehbar darlegen, warum die Bewertung unzulässig ist. Beziehen Sie sich auf konkrete Passagen und erläutern Sie, welche Tatsachenbehauptungen unwahr sind oder warum es sich um Schmähkritik handelt. Wenn möglich, fügen Sie Belege bei (ohne dabei Datenschutzrichtlinien zu verletzen).
  4. Warten Sie auf die Prüfung durch Kununu: Kununu wird Ihre Meldung prüfen. Dieser Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Kununu ist verpflichtet, offensichtlich rechtswidrige Inhalte nach Kenntnisnahme zu entfernen. Bei komplexeren Fällen wird Kununu den Verfasser der Bewertung möglicherweise um eine Stellungnahme bitten.

Was tun, wenn Kununu die Bewertung nicht löscht?

Nicht jede Meldung führt automatisch zur Löschung. Manchmal hält Kununu die Bewertung nach Prüfung für zulässig, oder die Sachlage ist nicht eindeutig genug. In solchen Fällen stehen Ihnen weitere, oft juristische Schritte offen, um Ihre Interessen durchzusetzen:

  • Anwaltliche Aufforderung an Kununu: Ein spezialisierter Rechtsanwalt kann Kununu unter Fristsetzung auffordern, die rechtswidrige Bewertung zu entfernen. Ein anwaltliches Schreiben verleiht Ihrer Forderung Nachdruck und basiert auf einer fundierten juristischen Einschätzung.
  • Anwaltliche Aufforderung an den Verfasser (falls bekannt): Ist die Identität des Verfassers bekannt (was selten der Fall ist), kann dieser direkt zur Unterlassung und gegebenenfalls zur Zahlung von Schadensersatz aufgefordert werden.
  • Gerichtliche Schritte: Als letztes Mittel können Sie gerichtliche Schritte einleiten, um die Löschung der Bewertung zu erzwingen (Unterlassungsklage) oder Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Dies ist insbesondere bei schwerwiegenden Rufschädigungen eine strategische Option.

Die Herausforderungen bei der Löschung und der Wert anwaltlicher Unterstützung

Die Löschung falscher Kununu-Bewertungen kann herausfordernd sein. Die Anonymität der Verfasser erschwert die direkte Konfrontation. Die juristische Abgrenzung zwischen Meinung und Tatsachenbehauptung ist komplex. Zudem haben Plattformen wie Kununu eigene Prüfprozesse, die durchlaufen werden müssen.

Hier zeigt sich der Wert einer kompetenten rechtlichen Begleitung. Als erfahrener Fachanwalt für IT-Recht mit Spezialisierung auf Reputationsmanagement unterstütze ich Unternehmen und Freiberufler dabei, effektiv gegen unzulässige Online-Bewertungen vorzugehen. Ich prüfe die Erfolgsaussichten, übernehme die Kommunikation mit Kununu und setze Ihre Ansprüche – wenn nötig – auch gerichtlich durch. Mein Ziel ist es, eine lösungsorientierte und strategische Vorgehensweise zu entwickeln, die Ihren guten Ruf schützt und Ihnen hilft, sich wieder auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Proaktives Reputationsmanagement

Neben dem reaktiven Melden falscher Bewertungen ist ein proaktives Reputationsmanagement entscheidend. Ermutigen Sie zufriedene Mitarbeiter und Bewerber, authentische Bewertungen abzugeben. Reagieren Sie professionell und sachlich auf alle Bewertungen – auch auf kritische, sofern sie zulässig sind. Dies zeigt potenziellen Bewerbern, dass Sie Feedback ernst nehmen und eine offene Kommunikationskultur pflegen.

Fazit: Handeln Sie entschlossen zum Schutz Ihres Rufs

Falsche Kununu-Bewertungen sind mehr als nur ein Ärgernis – sie können Ihrem Unternehmen ernsthaften Schaden zufügen. Sie müssen dies jedoch nicht hinnehmen. Indem Sie unzulässige Inhalte identifizieren und den Meldeprozess bei Kununu kompetent nutzen, können Sie aktiv gegensteuern. Sollte dies nicht ausreichen, bieten juristische Schritte eine effektive Möglichkeit zur Durchsetzung Ihrer Rechte. Handeln Sie proaktiv und strategisch, um Ihren wertvollen Ruf als Arbeitgeber zu schützen.

Benötigen Sie Unterstützung bei der Bewertung einer Kununu-Rezension oder möchten Sie rechtliche Schritte prüfen?

Als Ihr vertrauenswürdiger Partner im IT-Recht und Reputationsmanagement stehe ich Ihnen mit meiner Expertise zur Seite. Kontaktieren Sie mich gerne für eine individuelle Erstberatung, um Ihre Situation zu analysieren und die bestmögliche Strategie für Ihr Anliegen zu entwickeln. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihr guter Ruf im Netz gewahrt bleibt.

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