Strategien zur Löschung unzulässiger Kununu-Bewertungen

Als erfahrener Fachanwalt für IT-Recht unterstütze ich regelmäßig Unternehmen bei der Löschung unzulässiger Kununu-Bewertungen. Die aktuelle Rechtsprechung stärkt dabei die Position der Arbeitgeber erheblich. Das wegweisende Urteil des OLG Hamburg vom Februar 2024 hat die Rechtsposition von Unternehmen deutlich verbessert. Das Gericht hat entschieden, dass Kununu die Identität von Verfassern negativer Bewertungen offenlegen oder alternativ die entsprechenden Bewertungen löschen muss. Diese Entscheidung ermöglicht Unternehmen nun ein effektiveres Vorgehen gegen unzulässige Bewertungen.

Die rechtliche Ausgangssituation

Die aktuelle Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs hat die Anforderungen an Bewertungsportale wie Kununu deutlich verschärft. Die Plattformen müssen bei einer Beanstandung durch den Arbeitgeber aktiv werden und können sich nicht mehr auf eine rein formelle Prüfung beschränken. Dies bedeutet einen wichtigen Fortschritt für Unternehmen, die sich gegen ungerechtfertigte Bewertungen zur Wehr setzen möchten. Der BGH verlangt eine gründliche Überprüfung der Authentizität von Bewertungen und der darin enthaltenen Aussagen.

Erfolgreiche Strategien gegen unzulässige Bewertungen

Die Authentizität einer Bewertung stellt einen zentralen Ansatzpunkt für eine erfolgreiche Löschung dar. Kununu muss nachweisen können, dass die Bewertung tatsächlich von einem ehemaligen oder aktuellen Mitarbeiter stammt. In der Praxis zeigt sich häufig, dass dieser Nachweis nicht erbracht werden kann. Besonders bei angeblichen Bewerberbewertungen oder wenn der Verdacht auf Mehrfachbewertungen durch dieselbe Person besteht, führt dieser Ansatz oft zum Erfolg.

Unwahre Tatsachenbehauptungen bieten einen weiteren erfolgversprechenden Ansatzpunkt. Während subjektive Meinungsäußerungen grundsätzlich von der Meinungsfreiheit geschützt sind, können nachweislich falsche Tatsachenbehauptungen erfolgreich angegriffen werden. In meiner anwaltlichen Praxis begegnen mir häufig falsche Behauptungen über Gehaltszahlungen, Arbeitszeiten oder Kündigungsgründe. Diese lassen sich mit entsprechenden Nachweisen gut widerlegen.

Die Kununu-Richtlinien selbst bieten weitere Ansatzpunkte für eine Löschung. Die Plattform untersagt beispielsweise die namentliche Nennung von Personen und die Veröffentlichung von Firmeninterna. Auch Kritik an Produkten oder Dienstleistungen sowie diskriminierende und beleidigende Inhalte sind nicht erlaubt. Verstöße gegen diese Richtlinien führen bei entsprechender Dokumentation häufig zur Löschung der Bewertung.

Der Weg zur erfolgreichen Löschung

Ein strukturiertes Vorgehen erhöht die Erfolgsaussichten bei der Löschung unzulässiger Bewertungen deutlich. Die rechtliche Analyse der Bewertung bildet dabei den Ausgangspunkt. Hier gilt es, sorgfältig zwischen unzulässigen Tatsachenbehauptungen und zulässigen Werturteilen zu unterscheiden. Diese Differenzierung erfordert juristische Expertise und Erfahrung im Umgang mit Bewertungsportalen.

Die präzise Dokumentation aller problematischen Aspekte der Bewertung ist von entscheidender Bedeutung. Dabei sollten alle Rechtsverletzungen detailliert aufgearbeitet und mit entsprechenden Gegenbeweisen unterlegt werden. Diese Dokumentation bildet die Grundlage für die weitere rechtliche Auseinandersetzung.

Das Notice and Take Down Verfahren

Im Rahmen des Notice and Take Down Verfahrens erfolgt die erste Kontaktaufnahme mit Kununu. Ein professionelles Beanstandungsschreiben sollte alle rechtsverletzenden Aspekte präzise benennen und die Plattform zur Überprüfung der Authentizität auffordern. Die Erfahrung zeigt, dass eine sachliche und fundierte Darlegung der Rechtsverletzungen die Erfolgsaussichten deutlich erhöht.

Die Reaktionszeit von Kununu und die mögliche Stellungnahme des Bewertenden müssen sorgfältig überwacht werden. Oft ist die Nachlieferung weiterer Beweise erforderlich, um die eigene Position zu stärken. Die professionelle Begleitung dieses Prozesses erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Löschung erheblich.

Präventive Maßnahmen und langfristiger Reputationsschutz

Ein professionelles Monitoring der Kununu-Bewertungen ermöglicht es Unternehmen, schnell auf problematische Einträge zu reagieren. Die zeitnahe Entdeckung negativer Bewertungen ist entscheidend für eine erfolgreiche Intervention. Die Etablierung entsprechender interner Prozesse und die Schulung der zuständigen Mitarbeiter tragen wesentlich zum Erfolg bei.

Die sachliche und professionelle Kommunikation mit Kununu spielt eine zentrale Rolle. Ein ausgefeiltes Beanstandungsschreiben sollte alle relevanten rechtlichen Aspekte berücksichtigen und gleichzeitig die formellen Anforderungen der Plattform erfüllen. Die sorgfältige Dokumentation der Kommunikation sichert dabei die eigene Position ab.

Fazit und Handlungsempfehlung

Die aktuelle Rechtsprechung bietet Unternehmen gute Möglichkeiten, sich gegen unzulässige Kununu-Bewertungen zur Wehr zu setzen. Der Erfolg hängt dabei wesentlich von der gewählten Strategie und der professionellen Durchführung ab. Als erfahrener Fachanwalt für IT-Recht unterstütze ich Sie gerne bei der Durchsetzung Ihrer Rechte gegenüber Kununu.

Die Kombination aus rechtlicher Expertise, strategischem Vorgehen und konsequenter Dokumentation führt in vielen Fällen zur erfolgreichen Löschung unzulässiger Bewertungen. Eine professionelle anwaltliche Unterstützung kann dabei den entscheidenden Unterschied machen.

Für eine individuelle Beratung zu Ihrem speziellen Fall stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Gemeinsam entwickeln wir eine maßgeschneiderte Strategie, um Ihre Online-Reputation zu schützen und unzulässige Bewertungen effektiv zu entfernen. Kontaktieren Sie mich für ein erstes Gespräch, in dem wir Ihre Optionen und das weitere Vorgehen besprechen können.

Schreiben Sie einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner