Bankkonto gehackt – Wer haftet?

Ein gehacktes Bankkonto kann für Betroffene eine erhebliche finanzielle und emotionale Belastung darstellen. Wenn Kriminelle Zugang zu Ihrem Konto erlangen und unautorisierte Überweisungen tätigen, stellen sich viele Fragen: Wer trägt die Verantwortung? Was sind die rechtlichen Schritte, die Sie unternehmen sollten? In diesem Blogartikel erkläre ich Ihnen, wer bei einem gehackten Bankkonto haftet und welche Maßnahmen Sie sofort ergreifen sollten, um Ihren Schaden zu minimieren. Bankkonto gehackt? Fachanwalt IT-Recht Thomas Feil hilft bundesweit!

Die ersten Schritte nach dem Hack – Bankkonto gehackt

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Bankkonto gehackt wurde, müssen Sie schnell handeln. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie sofort einleiten sollten:

  1. Konto sperren: Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank und lassen Sie Ihr Konto sperren. Dies verhindert weitere unautorisierte Transaktionen.
  2. Zugangsdaten ändern: Ändern Sie alle Ihre Zugangsdaten, einschließlich Ihrer PIN und TAN.
  3. Strafanzeige erstatten: Melden Sie den Vorfall bei der Polizei und erstatten Sie Strafanzeige gegen Unbekannt.
  4. Fachanwalt kontaktieren: Ziehen Sie einen Fachanwalt für IT-Recht hinzu, der Sie bei den weiteren rechtlichen Schritten unterstützt.

Diese Maßnahmen helfen nicht nur, weiteren Schaden abzuwenden, sondern sind auch wichtig, um Ihre Ansprüche gegenüber der Bank geltend zu machen.

Rechtliche Grundlagen Bankkonto gehackt

Die Haftung bei einem gehackten Bankkonto regelt sich in Deutschland vor allem nach den §§ 675u und 675v des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Diese Paragrafen legen fest, dass die Bank grundsätzlich für Schäden durch unautorisierte Überweisungen haftet, es sei denn, der Kunde hat grob fahrlässig gehandelt.

§ 675u BGB – Anspruch auf Erstattung

Nach § 675u BGB hat der Bankkunde einen Anspruch auf Erstattung des entwendeten Betrags, wenn er nachweisen kann, dass er die Überweisung nicht autorisiert hat. Das bedeutet, dass die Bank verpflichtet ist, das Konto des Kunden wieder auszugleichen, sofern der Kunde nicht selbst für den Schaden verantwortlich ist.

§ 675v BGB – Haftung bei grober Fahrlässigkeit

Gemäß § 675v BGB kann die Bank den Anspruch auf Erstattung ablehnen, wenn der Kunde grob fahrlässig gehandelt hat. Grobe Fahrlässigkeit liegt beispielsweise vor, wenn der Kunde seine Zugangsdaten (PIN, TAN) leichtfertig weitergegeben oder auf Phishing-Mails hereingefallen ist.

Beispiele für grobe Fahrlässigkeit bei Bankkonto gehackt

Um zu verstehen, wann eine grobe Fahrlässigkeit vorliegt, hier einige Beispiele:

  • Weitergabe von Zugangsdaten: Wenn Sie Ihre PIN oder TAN an Dritte weitergeben, sei es persönlich oder über unsichere Kommunikationsmittel, handeln Sie grob fahrlässig.
  • Phishing-Mails: Wenn Sie auf eine Phishing-Mail hereingefallen sind und Ihre Zugangsdaten preisgegeben haben, könnte dies als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden.
  • Unzureichende Passwortsicherheit: Die Verwendung von einfachen oder leicht zu erratenden Passwörtern kann ebenfalls als grob fahrlässig angesehen werden.

Verantwortung der Bank – Bankkonto gehackt

Die Bank trägt die Verantwortung, ihre Kunden vor solchen Angriffen zu schützen. Dazu gehört die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und die Aufklärung der Kunden über Sicherheitsrisiken.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Eine der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dabei benötigt der Kunde neben der PIN noch einen weiteren Faktor zur Authentifizierung, wie einen TAN-Generator oder eine App auf dem Smartphone. Dies erschwert es Hackern erheblich, unautorisierte Überweisungen durchzuführen.

Aufklärung und Prävention

Die Bank ist außerdem verpflichtet, ihre Kunden regelmäßig über aktuelle Betrugsmaschen und Sicherheitsmaßnahmen zu informieren. Dies kann durch Newsletter, Benachrichtigungen im Online-Banking-Portal oder Informationsbroschüren geschehen.

Erfahrungsberichte 2024 – Bankkonto gehackt

Am Montag Abend wurde unser Online – Banking gehackt und eine 5-stellige Summe an ein fremdes Konto überwiesen.

Die Bank prüft dies aktuell, allerdings stehen wir nun natürlich ohne einen Cent da, und suchen gerade nach Lösungen.

Opfer Bankkonto gehackt

Am 28.05. erhielt ich eine SMS von meiner Bank in der ich auch namentlich angeschrieben wurde. Mit dem Hinweis dass mein Online Zertifikat abläuft und ich dies erneuern sollte. Das habe ich in meiner Unwissenheit auch getan. Karten Nr. etc. angegeben.

Am 01.06. erhielt ich dann morgens auf der Arbeit einen Anruf von meiner Bank (Nummer wurde angezeigt). Der Anrufer wies sich als Mitarbeiter der Bank aus, wusste meine Beraterin, Anschrift etc. Es steht eine hohe Summe im Raum die abgebucht werden soll. Ob ich diese veranlasst hätte. Ich verneinte natürlich. Dann erklärte er mir das er eine Digitale Unterschrift bräuchte und mir diese als Push Tan schickt, dann würde das Geld nicht abgebucht werden. Ich bestätigte, Geld weg. (Ich bin jetzt schlauer und weis das man es nicht macht, aber auf Arbeit usw. war ich nicht ganz bei der Sache). Ich merkte es sofort als ich bestätigt hatte und habe sofort bei der Bank angerufen alles gesperrt und versucht zurück zu buchen. Bei der Polizei war ich auch eine halbe Stunde später.

Bankkonto gehackt, Geld weg

Bei meiner Mutter wurde, das ebanking letzte Woche gehackt. Es wurden 2X50.000 Euro (Donnertag und Freitag) von der Volksbank an die Solaris Bank in Berlin überwiesen. Von dort gingen die Beträge sofort weiter, teilweise in Kryptowährungen umgetauscht, Richtung Osteuropa (Aussage Kripo). Weitere Überweisungen würde per Rückruf von der Voba zurück geholt. Bevor die Überweisungen getätigt wurden, wurden scheinbar der PIN des eBankings geändert und Kontoüberträge gemacht (es sind 4 Konten bei der Bank). Wir haben dem Betrüger (Aufforderung zur Registrierung für die Sicherheitssoftware des Ebanking war perfekt auf der Seite integriert) – der Betrüger hat dann mehrmals angerufen und wir haben leider die TAN’s telefonisch weitergeleitet.
Die Polizei sagt, wir könnten die Empfänger bei der Solarisbank angehen, die Voba prüft ob ihre Versicherung greift??? Dauert 4 Wochen.

Volksbank-Konto gehackt, Geld an Solarisbank

Haftung der Bank bei Sicherheitslücken

Wenn die Bank keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen implementiert hat und es deshalb zu einem Hack kommt, kann die Bank für den entstandenen Schaden haftbar gemacht werden. Der Kunde muss in diesem Fall nachweisen, dass die Sicherheitslücken der Bank ursächlich für den Hack waren.

Der Weg zur Schadensregulierung – Bankkonto gehackt

Wenn Ihr Konto gehackt wurde und unautorisierte Überweisungen durchgeführt wurden, sollten Sie folgende Schritte zur Schadensregulierung einleiten:

  1. Dokumentation: Dokumentieren Sie alle unautorisierten Transaktionen und bewahren Sie alle relevanten Belege und E-Mails auf.
  2. Bank informieren: Setzen Sie Ihre Bank sofort über den Vorfall in Kenntnis und fordern Sie eine Rückerstattung des entwendeten Geldes.
  3. Anwalt einschalten: Ein Fachanwalt für IT-Recht kann Ihnen helfen, Ihre Ansprüche gegenüber der Bank durchzusetzen und rechtliche Schritte einzuleiten, falls die Bank die Erstattung verweigert.

Fallbeispiele aus der Praxis

Um Ihnen einen besseren Einblick in die rechtliche Praxis zu geben, hier einige Fallbeispiele:

Fall 1: Phishing-Angriff

Ein Bankkunde erhält eine E-Mail, die scheinbar von seiner Bank stammt, und wird aufgefordert, seine Zugangsdaten zu bestätigen. Der Kunde folgt dem Link und gibt seine Daten ein. Kurz darauf bemerkt er, dass mehrere tausend Euro von seinem Konto abgebucht wurden. In diesem Fall könnte die Bank die Haftung ablehnen, da der Kunde grob fahrlässig gehandelt hat, indem er auf die Phishing-Mail hereingefallen ist.

Fall 2: Sicherheitslücke bei der Bank

Ein Kunde nutzt das Online-Banking seiner Bank, das keine Zwei-Faktor-Authentifizierung verwendet. Hacker nutzen eine Sicherheitslücke im System der Bank, um sich Zugang zum Konto des Kunden zu verschaffen und Geld abzubuchen. In diesem Fall haftet die Bank für den entstandenen Schaden, da sie keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen implementiert hat.

Fall 3: Weitergabe der Zugangsdaten

Ein Bankkunde notiert seine PIN auf einem Zettel und bewahrt diesen zusammen mit seiner Bankkarte auf. Der Zettel wird gestohlen und die Diebe heben Geld vom Konto ab. Auch hier könnte die Bank die Haftung ablehnen, da der Kunde grob fahrlässig gehandelt hat, indem er seine Zugangsdaten ungeschützt aufbewahrt hat.

Beratung durch einen Fachanwalt für IT-Recht

Eine fachkundige Beratung durch einen Anwalt für IT-Recht ist in Fällen von Online-Banking-Betrug äußerst wichtig. Ein spezialisierter Anwalt kann Ihnen helfen, Ihre Rechte zu wahren und den entstandenen Schaden zu minimieren.

Vorteile einer anwaltlichen Beratung

  • Rechtliche Expertise: Ein Anwalt kennt die relevanten Gesetze und Vorschriften und kann Ihnen eine fundierte rechtliche Beratung bieten.
  • Verhandlungsführung: Anwälte können Verhandlungen mit der Bank führen und Ihre Ansprüche durchsetzen.
  • Prozessvertretung: Falls nötig, vertritt ein Anwalt Ihre Interessen vor Gericht.

Kosten der Beratung

Die Kosten für eine anwaltliche Beratung variieren je nach Komplexität des Falls und den individuellen Vereinbarungen. Viele Anwälte bieten eine Erstberatung zu einem festen Honorar an, bei der die Erfolgsaussichten und weitere Schritte besprochen werden.

Präventionsmaßnahmen

Neben der rechtlichen Beratung sollten Sie auch präventive Maßnahmen ergreifen, um zukünftige Hacks zu vermeiden. Hier einige Tipps:

  • Starke Passwörter verwenden: Nutzen Sie komplexe Passwörter und ändern Sie diese regelmäßig.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Aktivieren Sie 2FA für Ihr Online-Banking.
  • Vorsicht bei Phishing-Mails: Seien Sie misstrauisch gegenüber E-Mails, die nach Ihren Zugangsdaten fragen, und überprüfen Sie die Echtheit der Absenderadresse.
  • Regelmäßige Kontoprüfung: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und melden Sie unautorisierte Transaktionen sofort Ihrer Bank.

Fazit zu Bankkonto gehackt

Ein gehacktes Bankkonto kann schwerwiegende Folgen haben, doch durch schnelles Handeln und die richtige rechtliche Unterstützung können Sie den entstandenen Schaden begrenzen. Die Bank haftet in der Regel für unautorisierte Überweisungen, es sei denn, Sie haben grob fahrlässig gehandelt. Eine fachkundige Beratung durch einen Anwalt für IT-Recht ist hierbei von unschätzbarem Wert und kann Ihnen helfen, Ihre Ansprüche erfolgreich durchzusetzen. Bleiben Sie wachsam und treffen Sie geeignete Sicherheitsvorkehrungen, um sich vor zukünftigen Angriffen zu schützen.

Für weitere Informationen und eine individuelle Beratung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen.

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