In einer Zeit, in der Transparenz und authentische Einblicke in Unternehmen immer wichtiger werden, hat sich kununukununu ist eine Online-Plattform, die es Arbeitnehmern und B... Mehr als unverzichtbare Plattform für Arbeitgeberbewertungen etabliert. Mit über 5,5 Millionen BewertungenBewertungen sind Rückmeldungen oder Beurteilungen von Produ... Mehr und mehr als einer Million bewerteter Unternehmen ist kununu heute die größte Plattform ihrer Art in Europa. In diesem ausführlichen Artikel erfahren Sie alles, was Sie über kununu wissen müssen – von den Anfängen bis zur gegenwärtigen Bedeutung für den modernen Arbeitsmarkt.
Die Geschichte einer Vision
Die Geschichte von kununu beginnt im Jahr 2007 in Wien, als die Brüder Mark und Martin Poreda eine revolutionäre Idee hatten: Sie wollten mehr Transparenz in die Arbeitswelt bringen. Der Name „kununu“ stammt aus der afrikanischen Sprache Swahili und bedeutet „unbeschriebenes Blatt“ – eine Metapher, die perfekt zur Vision der Gründer passte. Sie wollten eine Plattform schaffen, auf der Arbeitnehmer ihre authentischen Erfahrungen teilen können, ohne dabei Repressalien befürchten zu müssen.
Die ersten Jahre waren von stetigem Wachstum geprägt. Bereits 2012 verzeichnete die Plattform die erste Million Bewertungen – ein wichtiger Meilenstein, der die zunehmende Bedeutung von Arbeitgeberbewertungen im deutschsprachigen Raum unterstrich. Ein weiterer entscheidender Moment in der Unternehmensgeschichte war die Übernahme durch XING im Jahr 2013. Diese strategische Partnerschaft verhalf kununu zu zusätzlicher Reichweite und Ressourcen, die das weitere Wachstum erheblich beschleunigten.
kununu heute: Beeindruckende Zahlen und Fakten
Die aktuelle Bedeutung von kununu lässt sich an einigen beeindruckenden Zahlen festmachen. Täglich werden etwa 1.000 neue Bewertungen zu 500 verschiedenen Unternehmen veröffentlicht. Im Zeitraum 2023/2024 wurden mehr als 450.000 neue Arbeitgeberbewertungen registriert. Diese kontinuierliche Zunahme an Bewertungen unterstreicht das wachsende Bedürfnis nach Transparenz im Arbeitsmarkt.
Besonders interessant ist dabei die Entwicklung der Nutzeraktivität: Während zu Beginn hauptsächlich negative Erfahrungen geteilt wurden, hat sich das Bewertungsverhalten über die Jahre ausbalanciert. Heute finden sich auf kununu differenzierte Einschätzungen, die sowohl positive als auch kritische Aspekte der Arbeitgebererfahrung beleuchten.
So sieht sich kununu selber
So beschreibt kununu sich selbst in einem Gerichtsverfahren vor dem LandgerichtEin Landgericht ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbar... Mehr Hamburg
Die Beklagte betreibt Europas größte Arbeitgeber-Bewertungsplattform mit der Vision „volle Transparenz am Arbeitsmarkt“ zu erreichen. Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Bewerber und Lehrlinge können auf der Bewertungsplattform ihren Arbeitgeber in verschiedenen Kategorien bewerten. Derzeit finden sich auf der Bewertungsplattform über 5.300.000 Bewertungen zu über 1.040.000 Unternehmen, https://www.kununu.com/, und täglich kommen rund 1.000 neuen Bewertungen zu 500 Unternehmen hinzu.
Die Bewertungen erfolgen in Form einer „SternebewertungEine Sternebewertung ist ein Bewertungssystem, das verwendet... Mehr“ (Vergabe von 1 bis 5 Sternen) in verschiedenen Kategorien wie „Vorgesetztenverhalten“, „Arbeitsatmosphäre“,„Kommunikation“, „Karriere / Weiterbildung“, Arbeitsbedingungen“ und „Image“ sowie der Möglichkeit, seine Eindrücke in einem Freitext weiter auszuführen. Gleichzeitig bietet das Bewertungsprotal Unternehmen eine Plattform, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und ihre Stärken und Vorteile aktiv zu kommunizieren, siehe https://www.kununu.com/.
kununu beschreibt das eigene Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell der Arbeitgeberbewertungsplattform der Beklagten beruht im Wesentlichen darauf, dass Nutzer (nachfolgende auch „die bewertende Person“) ihre Meinung über den jeweiligen Arbeitgeber frei äußern und auch negative Bewertungen veröffentlichen können – nur so kann das von der Beklagten angestrebte Ziel voller Transparenz am Arbeitsmarkt praktisch umgesetzt werden. Die Plattform setzt auf der einen Seite die Rechte der Nutzer auf freie Meinungsäußerung um und dient damit auf der anderen Seite dem öffentlichen Informationsinteresse. Dabei können Nutzer ihre Bewertungen auch anonym abgeben. Die Möglichkeit der Nutzung eines Pseudonyms entspricht dem gesetzlichen Leitbild (§ 19 Abs. 2 TTDSG). Damit setzt die Beklagte die Rechtsprechung des BGH um, nach der auch anonyme Bewertungen von der Meinungsfreiheit grundsätzlich umfasst sind, da eine Beschränkung der Meinungsäußerungsfreiheit auf Äußerungen, die einem bestimmten Individuum zugeordnet werden können, nicht mit Art. 5 Abs. 1 GG vereinbar ist (vgl. BGH, NJW 2009, 2888 Rz. 38 – Zulässigkeit von Lehrerbewertungen im Internet, BGH Urteil vom 23. September 2014 – VI ZR 358/13, NJW 2015, 489, Rn. 41 – Ärztebewertungsportal II). Zudem ist das Bedürfnis, insbesondere negative Bewertungen anonym zu veröffentlichen, vor dem Hintergrund der möglichen negativen Folgen für die Bewertenden, gerade wenn diese noch im jeweiligen Unternehmen tätig sind, nachvollziehbar und der entsprechende Wunsch des Verfassers nach Anonymität von der Plattformbetreiberin zu schützen.
Der Bewertungsprozess im Detail
kununu hat einen ausgeklügelten Prozess entwickelt, der Fairness und Authentizität gewährleistet. Bewertungen erfolgen in verschiedenen Kategorien, die ein umfassendes Bild des Arbeitgebers ermöglichen:
Zentrale Bewertungskategorien:
Die Arbeitsatmosphäre ist einer der wichtigsten Aspekte, den Mitarbeiter bewerten können. Dabei geht es um das tägliche Miteinander, die Stimmung im Team und das allgemeine Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Bewertende können beispielsweise beschreiben, ob eine positive und motivierende Atmosphäre herrscht oder ob es häufig zu Spannungen kommt.
Das Vorgesetztenverhalten spielt eine entscheidende Rolle für die Arbeitszufriedenheit. In dieser Kategorie wird bewertet, wie Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern umgehen, ob sie transparent kommunizieren und ob sie ihre Teams unterstützen und fördern.
Die Work-Life-Balance ist in der modernen Arbeitswelt zu einem zentralen Thema geworden. Bewerter können hier einschätzen, wie gut sich Beruf und Privatleben vereinbaren lassen, ob flexible Arbeitszeiten möglich sind und wie das Unternehmen mit Überstunden umgeht.
Gehalt und Sozialleistungen sind naturgemäß von großem Interesse. In dieser Kategorie können Mitarbeiter nicht nur die Höhe der Vergütung bewerten, sondern auch zusätzliche Benefits wie betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsleistungen oder Weiterbildungsangebote.
Die Karrieremöglichkeiten sind ein weiterer wichtiger Aspekt. Hier wird bewertet, welche Entwicklungschancen das Unternehmen bietet, ob es strukturierte Karrierepfade gibt und wie die Förderung von Talenten gehandhabt wird.
Die Unternehmenskultur prägt maßgeblich das Arbeitserleben. In dieser Kategorie können Bewerter einschätzen, welche Werte gelebt werden, wie offen mit Fehlern umgegangen wird und ob eine positive Feedbackkultur existiert.
Der Kununu Score im Detail: Aussagekraft, Zusammensetzung und kritische Interpretation
Das wohl bekannteste Merkmal eines Kununu-Profils ist der prominent platzierte Gesamtscore, der auf einer Skala von 1 (als sehr unzufriedenstellend empfunden) bis 5 (als exzellent bewertet) reicht. Dieser Score ist jedoch weit mehr als eine simple Durchschnittsnote. Er repräsentiert die aggregierte Meinung aus sämtlichen individuellen Sternebewertungen, die von aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitern – und in manchen Fällen auch von Bewerbern im Rahmen ihres Bewerbungsprozesses – über eine Reihe klar definierter und standardisierter Kategorien abgegeben wurden.
Aspekte des Arbeitsverhältnisses
Kununu bündelt diese Dimensionen üblicherweise in Hauptbereiche, die ein umfassendes Bild der Arbeitsrealität zeichnen sollen:
- Unternehmenskultur & Arbeitsatmosphäre: Hierunter fallen Bewertungen zum generellen Betriebsklima, dem Zusammenhalt und der Zusammenarbeit im Kollegium, dem fairen Umgang mit älteren Kollegen, der gelebten Gleichberechtigung und Diversität sowie der allgemeinen Identifikation mit den Unternehmenswerten.
- Führung & Management: Bewertet werden hier das direkte Vorgesetztenverhalten (Fairness, Unterstützung, Feedbackkultur), die Transparenz und Qualität der internen Kommunikation (Top-Down und Bottom-Up) sowie die wahrgenommene Kompetenz der Führungsebene.
- Aufgabeninhalte & Entwicklungsperspektiven: Dies umfasst die Bewertung der zugewiesenen Aufgaben (Interesse, Herausforderung, Sinnhaftigkeit), die angebotenen Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie die realistischen Karrierechancen innerhalb des Unternehmens.
- Arbeitsbedingungen & Rahmenfaktoren: Hier geht es um konkrete Aspekte wie die Work-Life-Balance (Flexibilität, Arbeitszeitmodelle), die physischen Arbeitsbedingungen (Ausstattung, Ergonomie, Büroumgebung) und zunehmend auch um das Engagement des Unternehmens in puncto Umwelt- und Sozialbewusstsein.
- Gehalt & Sozialleistungen: Ein oft intensiv betrachteter Bereich, der die wahrgenommene Fairness und Angemessenheit des Gehalts im Branchen- und Positionsvergleich sowie die Attraktivität der angebotenen Zusatzleistungen (betriebliche Altersvorsorge, Boni, Benefits etc.) bewertet.
Wie ist der Score nun einzuordnen?
Während es keine offizielle, allgemeingültige Definition gibt, hat sich in der Praxis etabliert, dass ein Kununu Score von durchgehend über 3,8 oder gar 4,0 als Zeichen für eine überdurchschnittlich hohe Mitarbeiterzufriedenheit und somit als attraktives Arbeitgebersignal gewertet wird. Werte, die sich dauerhaft unter der 3,0-Marke bewegen, deuten hingegen oft auf signifikante und möglicherweise strukturelle Probleme hin und können für potenzielle Bewerber ein Warnsignal darstellen.
Entscheidend: Die differenzierte Betrachtung!
Es ist jedoch essenziell, sich nicht blind auf den Gesamtscore zu verlassen. Für eine valide Einschätzung müssen Sie ihn zwingend im Kontext betrachten:
- Bewertungsanzahl (Stichprobengröße): Ein exzellenter Score von 4,8 bei nur fünf Bewertungen ist statistisch weniger robust und anfälliger für Ausreißer als ein solider Score von 3,9 bei 150 Bewertungen. Je mehr Bewertungen vorliegen, desto repräsentativer und stabiler ist tendenziell das gezeichnete Bild.
- Verteilung auf die Kategorien: Ein hoher Gesamtscore kann durch herausragende Bewertungen in vielleicht weniger kritischen Bereichen (z.B. tolle Firmenevents) über Schwächen in fundamentalen Kategorien (z.B. schlechtes Vorgesetztenverhalten, niedriges Gehalt) hinwegtäuschen. Analysieren Sie daher immer die Einzelscores der verschiedenen Dimensionen.
- Aktualität der Bewertungen: Unternehmen verändern sich – durch neue Führungskräfte, Restrukturierungen oder Kulturinitiativen. Eine Bewertung von vor drei Jahren muss nicht mehr die aktuelle Situation widerspiegeln. Konzentrieren Sie Ihre Analyse auf Einträge aus den letzten 12 bis maximal 24 Monaten.
- Trendanalyse: Gibt es eine Entwicklung über die Zeit? Verbessert oder verschlechtert sich der Score tendenziell? Dies kann Hinweise auf laufende Veränderungsprozesse geben.
- Textkommentare lesen: Die Sterne sind nur die halbe Miete. Die qualitativen Kommentare liefern oft erst den entscheidenden Kontext, die Begründungen und konkrete Beispiele hinter den Zahlen.
Qualitätssicherung und Moderationsprozess
kununu legt größten Wert auf die Qualität und Authentizität der veröffentlichten Bewertungen. Das mehrstufige Qualitätssicherungssystem umfasst sowohl technische als auch manuelle Kontrollen:
Technische Prüfung:
Ein ausgefeilter Algorithmus durchsucht zunächst alle eingehenden Bewertungen nach bestimmten Schlüsselwörtern und technischen Hinweisen auf möglichen Missbrauch. Dabei werden verschiedene Parameter überprüft, wie beispielsweise:
- Auffällige Häufungen von Bewertungen für ein Unternehmen
- Verwendung bestimmter Formulierungen oder Beleidigungen
- Technische Muster, die auf automatisierte Bewertungen hinweisen könnten
Manuelle Kontrolle:
Das Content Quality & Support-Team von kununu überprüft Bewertungen, die vom System als potenziell problematisch markiert wurden. Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt:
- Überprüfung der Plausibilität der Angaben
- Kontrolle auf Verletzung der Nutzungsrichtlinien
- Prüfung von gemeldeten Bewertungen
- Anforderung von Tätigkeitsnachweisen in Zweifelsfällen
Die Bedeutung für verschiedene Zielgruppen
Für Arbeitnehmer und Jobsuchende:
kununu hat die Art und Weise, wie sich Menschen über potenzielle Arbeitgeber informieren, grundlegend verändert. Die Plattform ermöglicht es Jobsuchenden, sich ein realistisches Bild von Unternehmen zu machen, bevor sie sich bewerben. Dabei sind besonders wertvoll:
- Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag
- Realistische Gehaltseinschätzungen für verschiedene Positionen
- Informationen über die tatsächlich gelebte Unternehmenskultur
- Erfahrungsberichte zum Bewerbungsprozess
- Einschätzungen zu Entwicklungsmöglichkeiten
Für Arbeitgeber:
Unternehmen haben durch kununu die Möglichkeit, ihre Arbeitgebermarke aktiv zu gestalten und zu stärken. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen:
Employer Branding:
Die Plattform bietet Unternehmen eine einzigartige Möglichkeit, ihre Arbeitgebermarke authentisch zu präsentieren. Dabei können sie ihr Unternehmensprofil mit verschiedenen Elementen anreichern:
- Professionelle Unternehmensfotos, die Einblicke in den Arbeitsalltag gewähren
- Videos, die die Unternehmenskultur greifbar machen
- Detaillierte Beschreibungen von Benefits und Entwicklungsmöglichkeiten
- Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern
- Informationen zu aktuellen Projekten und Innovationen
Feedback-Management:
Eine der wertvollsten Funktionen für Arbeitgeber ist die Möglichkeit, auf Bewertungen zu reagieren. Dies ermöglicht:
- Direkten Dialog mit aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern
- Klärung von Missverständnissen
- Demonstration von Veränderungsbereitschaft
- Präsentation von bereits umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen
Strategische Erkenntnisse:
Die gesammelten Bewertungen bieten Unternehmen wichtige strategische Einblicke:
- Identifikation von Verbesserungspotenzialen
- Vergleich mit Wettbewerbern
- Analyse von Trends in der Mitarbeiterzufriedenheit
- Früherkennung von potenziellen Problemfeldern
Kununu als Kompass: Strategische Nutzung für Arbeitnehmer und Jobsuchende
Für Arbeitnehmer, die einen Wechsel erwägen, oder Jobsuchende, die sich über potenzielle Arbeitgeber informieren möchten, ist Kununu ein mächtiges Werkzeug – wenn man es richtig zu nutzen weiß. Es geht darum, über das reine Abrufen von Scores hinauszugehen und die Plattform strategisch als Informations- und Entscheidungshilfe einzusetzen:
Qualitative Analyse – Lesen Sie zwischen den Zeilen
Beschränken Sie sich nicht auf die Sternebewertungen. Tauchen Sie tief in die Textkommentare ein. Achten Sie auf:
- Spezifität und Beispiele: Sind die Aussagen vage oder werden konkrete Situationen, Verhaltensweisen oder Prozesse beschrieben? Detaillierte Schilderungen sind oft glaubwürdiger.
- Wiederkehrende Muster: Wird ein bestimmter Kritikpunkt oder ein besonderes Lob von mehreren Personen unabhängig voneinander genannt? Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein strukturelles Thema handelt.
- Ausgewogenheit: Wirkt die Bewertung wie ein pauschaler Verriss oder eine undifferenzierte Lobeshymne, oder werden sowohl positive als auch negative Aspekte benannt? Ausgewogene Schilderungen sind oft realistischer.
- Konstruktivität: Wird nur gemeckert, oder werden auch Verbesserungsvorschläge gemacht?
- Aktualität als entscheidendes Kriterium:
- Die Unternehmenskultur, das Management oder interne Prozesse können sich schnell ändern. Eine positive Bewertung von vor fünf Jahren kann durch einen Führungswechsel obsolet geworden sein, ebenso wie eine alte negative Bewertung durch erfolgreiche Verbesserungsmaßnahmen. Fokussieren Sie sich primär auf Bewertungen aus den letzten 12-24 Monaten, um ein möglichst aktuelles Bild zu erhalten.
Kontextualisierung durch Vergleich
Setzen Sie die Informationen ins Verhältnis. Nutzen Sie die Filterfunktionen (sofern genügend Daten vorhanden), um Bewertungen für bestimmte Standorte oder Abteilungen zu sehen, die für Sie relevant sind. Vergleichen Sie das Unternehmen nicht nur isoliert, sondern auch mit direkten Wettbewerbern ähnlicher Größe und Branche in Ihrer Region. Das hilft, realistische Erwartungen zu entwickeln.
Gehaltsdaten als Orientierungspunkt nutzen (mit Vorsicht)
Kununu bietet anonymisierte Gehaltsangaben für verschiedene Positionen. Diese können ein nützlicher erster Anhaltspunkt sein, um die eigene Gehaltserwartung zu kalibrieren oder Angebote einzuordnen. Aber Vorsicht:
- Es handelt sich um Durchschnittswerte, die von individueller Erfahrung, spezifischen Verantwortlichkeiten, Verhandlungsgeschick und dem genauen Standort stark abweichen können.
- Die Datenbasis ist nicht immer riesig, und es kann zu Verzerrungen kommen (z.B. wenn überproportional viele sehr erfahrene oder sehr junge Mitarbeiter Daten eingeben).
- Nutzen Sie diese Daten als eine Quelle neben anderen Gehaltsvergleichen und Ihrer eigenen Marktrecherche.
Zur Aussagekraft beitragen – Schreiben Sie selbst faire und hilfreiche Bewertungen
Eine BewertungsplattformBewertungsplattformen sind Online-Websites oder Anwendungen,... Mehr lebt von der Partizipation. Wenn Sie selbst Erfahrungen gesammelt haben, tragen Sie durch eine differenzierte, faktenbasierte und konstruktive Bewertung zur Qualität und Aussagekraft von Kununu bei. Beschreiben Sie Ihre Erfahrungen sachlich, geben Sie konkrete Beispiele und halten Sie sich an die Nutzungsrichtlinien der Plattform. Denken Sie daran: Ihre Bewertung hilft anderen bei ihrer Entscheidung.
Kununu als Teil des Gesamtbildes
Verstehen Sie Kununu als eine wichtige, aber nicht die einzige Informationsquelle. Ergänzen Sie Ihre Recherche durch Gespräche mit aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern (Netzwerk!), durch Informationen von der Unternehmenswebsite, aus Nachrichtenartikeln oder von Karrieremessen.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Der professionelle Umgang mit kritischen Bewertungen stellt für viele Unternehmen eine der größten Herausforderungen im digitalen ReputationsmanagementReputationsmanagement bezeichnet die Praxis, den Ruf einer P... Mehr dar. Eine zeitnahe Reaktion bildet dabei das Fundament erfolgreicher Bewertungskommunikation. Wenn Unternehmen prompt auf negative Bewertungen antworten, signalisieren sie nicht nur Aufmerksamkeit, sondern demonstrieren auch ihre Bereitschaft, konstruktive Lösungen zu finden und aktiv an Verbesserungen zu arbeiten.
Die Qualität der Kommunikation spielt eine ebenso entscheidende Rolle. Eine professionelle Antwort zeichnet sich durch Sachlichkeit und Lösungsorientierung aus. Erfolgreiche Unternehmen verstehen es, Kritik anzuerkennen, ohne in eine defensive Haltung zu verfallen. Sie nutzen ihre Antworten, um konkrete Maßnahmen zur Problemlösung darzulegen und zeigen sich offen für weiteren Dialog. Dabei vermeiden sie persönliche Angriffe und konzentrieren sich stattdessen auf die sachliche Ebene, was langfristig das Vertrauen der Kunden stärkt.
Die Nachverfolgung angesprochener Probleme geht jedoch weit über die bloße Kommunikation hinaus. Effektives Bewertungsmanagement erfordert, dass Unternehmen interne Prozesse zur tatsächlichen Behebung der identifizierten Schwachstellen initiieren. Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass die eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen greifen und nachhaltig wirken. Die transparente Kommunikation der erzielten Erfolge schließt dann den Kreislauf eines ganzheitlichen Bewertungsmanagements.
Im Bereich der Bewertungsplattformen wie kununu gewinnt zudem die Authentizitätssicherung zunehmend an Bedeutung. Die technischen Maßnahmen umfassen dabei die Überprüfung von IP-Adressen, um Mehrfachbewertungen zu verhindern, sowie den Einsatz ausgeklügelter Algorithmen zur Erkennung verdächtiger Bewertungsmuster und unangemessener Inhalte. Diese technischen Vorkehrungen werden durch einen klaren rechtlichen Rahmen ergänzt. Dazu gehören eindeutige Nutzungsrichtlinien für alle Beteiligten sowie rechtliche Überprüfungsmöglichkeiten bei Verdacht auf falsche Aussagen. Eine besondere Herausforderung stellt dabei der Balanceakt zwischen dem Schutz der Anonymität der Bewertenden und der Wahrung der Rechte der bewerteten Unternehmen dar – ein Spannungsfeld, in dem sich professionelles Bewertungsmanagement stets bewegt.
Umgang mit negativen Bewertungen
Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen ist der professionelle Umgang mit kritischen Bewertungen. Hier einige bewährte Strategien:
- Schnelle Reaktion:
Negative Bewertungen sollten zeitnah beantwortet werden. Eine prompte Reaktion zeigt, dass das Unternehmen Feedback
Feedback in Zusammenhang mit Bewertungen bezieht sich au... Mehr ernst nimmt und an konstruktiven Lösungen interessiert ist. - Professionelle Kommunikation:
Die Antwort sollte stets sachlich und lösungsorientiert sein. Dabei ist es wichtig:
- Kritik anzuerkennen und ernst zu nehmen
- Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung aufzuzeigen
- Eine einladende Haltung für weiteren Dialog zu zeigen
- Persönliche Angriffe zu vermeiden
- Nachverfolgung:
Unternehmen sollten die angesprochenen Probleme nicht nur kommunikativ aufgreifen, sondern auch:
- Interne Prozesse zur Problemlösung anstoßen
- Regelmäßige Überprüfungen der Verbesserungsmaßnahmen durchführen
- Erfolge transparent kommunizieren
Sicherstellung der Authentizität
kununu setzt verschiedene Mechanismen ein, um die Authentizität der Bewertungen zu gewährleisten:
Technische Maßnahmen:
- IP-Adressen-Überprüfung zur Vermeidung von Mehrfachbewertungen
- Automatische Erkennung von verdächtigen Bewertungsmustern
- Algorithmenbasierte Prüfung auf unsachgemäße Inhalte
Rechtliche Aspekte:
- Klare Nutzungsrichtlinien für Bewerter und Unternehmen
- Möglichkeit zur rechtlichen Überprüfung bei Verdacht auf Falschaussagen
- Schutz der Anonymität bei gleichzeitiger Wahrung der Rechte betroffener Unternehmen
Aktives Kununu-Management: Vom passiven Profil zur strategischen Employer-Branding-Ressource
Für Arbeitgeber ist ein Kununu-Profil heute kaum noch optional, sondern eine digitale Visitenkarte im „War for Talents“. Doch reines Vorhandensein generiert noch keinen strategischen Vorteil. Unternehmen, die Kununu wirklich effektiv nutzen wollen, müssen ihr Profil proaktiv managen und als integralen Bestandteil ihrer Employer-Branding- und HR-Strategie begreifen:
Dialog statt Monolog – Professionell auf Bewertungen antworten
Das Kommentieren von Bewertungen ist eine der wichtigsten aktiven Maßnahmen. Es signalisiert Wertschätzung, Dialogbereitschaft und Professionalität – sowohl gegenüber dem Bewertenden als auch gegenüber allen Mitlesenden (potenziellen Bewerbern!).
- Zeitnah reagieren: Lassen Sie Bewertungen nicht wochenlang unbeantwortet. Eine prompte Reaktion zeigt, dass Feedback ernst genommen wird.
- Individuell und authentisch: Vermeiden Sie standardisierte Textbausteine. Gehen Sie auf die konkreten Punkte der Bewertung ein. Bedanken Sie sich für positives Feedback und zeigen Sie bei Kritik Verständnis (auch wenn Sie nicht jeder Aussage zustimmen).
- Konstruktiv bei Kritik: Weisen Sie unfaire oder falsche Aussagen sachlich zurück, aber vermeiden Sie Rechtfertigungen oder Schuldzuweisungen. Bieten Sie ggf. einen weiterführenden, internen Dialog an. Zeigen Sie auf, welche Schritte zur Verbesserung bereits unternommen wurden oder geplant sind.
- Konsistenter Tone of Voice: Die Antworten sollten die Unternehmenskultur und -werte widerspiegeln.
Das Employer Branding Profil (EBP) – Mehr als nur Kosmetik
Kununu bietet neben dem kostenlosen Basisprofil auch kostenpflichtige Employer Branding Profile an. Diese sind eine Investition, die sich lohnen kann, um sich von Wettbewerbern abzuheben und die Arbeitgebermarke gezielt zu gestalten:
- Visuelle Attraktivität: Binden Sie hochwertige Bilder, Videos und Logos ein, um Einblicke in den Arbeitsalltag, das Team und die Unternehmenskultur zu geben.
- Detaillierte Unternehmensdarstellung: Präsentieren Sie Ihre Werte, Benefits, Karrieremöglichkeiten und Alleinstellungsmerkmale ausführlicher.
- Direkte Kontaktmöglichkeiten: Erleichtern Sie potenziellen Bewerbern die Kontaktaufnahme.
- Erweiterte Analysemöglichkeiten: Gewinnen Sie tiefere Einblicke in die Profilaufrufe und die Wahrnehmung Ihres Unternehmens.
Feedback als Schatz – Bewertungen systematisch analysieren und nutzen
Sehen Sie Kununu-Bewertungen nicht als Bedrohung, sondern als wertvolle Quelle für ungefiltertes, internes Feedback.
- Mustererkennung: Identifizieren Sie wiederkehrende Themen in Lob und Kritik. Gibt es Abteilungen, Standorte oder Führungskräfte, die besonders positiv oder negativ hervorstechen?
- Verknüpfung mit internen Daten: Gleichen Sie das Feedback mit Ergebnissen aus Mitarbeiterbefragungen oder Fluktuationsdaten ab.
- Ableitung von Maßnahmen: Nutzen Sie die Erkenntnisse, um konkrete Verbesserungsinitiativen in HR, Führung oder Organisationsentwicklung anzustoßen. Kommunizieren Sie erfolgte Veränderungen auch proaktiv (z.B. in Antworten auf alte Kritikpunkte).
- Interne Motivation: Teilen Sie positives Feedback gezielt mit den betreffenden Teams oder Mitarbeitern als Form der Anerkennung.
Authentizität fördern – Mitarbeiter zu fairen Bewertungen ermutigen
Ein realistisches Bild entsteht durch eine breite Beteiligung. Ermutigen Sie Ihre Belegschaft aktiv, aber neutral, ihre Erfahrungen auf Kununu zu teilen.
- Geeignete Zeitpunkte: Integrieren Sie den Hinweis auf Kununu z.B. in Onboarding-Materialien, bei internen Ankündigungen von Verbesserungen oder im Rahmen von (freiwilligen) Offboarding-Gesprächen.
- Kein Druck, keine Anreize: Drängen Sie Mitarbeiter niemals zu einer Bewertung und bieten Sie keinesfalls Belohnungen für positive Bewertungen an. Das untergräbt die Glaubwürdigkeit und verstößt gegen die Kununu-RichtlinienKununu ist eine Online-Plattform, auf der Mitarbeiter und Be... Mehr. Ziel ist ein authentisches, kein künstlich aufgeblähtes Meinungsbild.
- Fokus auf Fairness: Bitten Sie um ehrliche und konstruktive Rückmeldungen, die sowohl Stärken als auch Verbesserungspotenziale aufzeigen.
Best Practices für die Nutzung
Für Arbeitnehmer
Beim Verfassen von Bewertungen:
- Ausgewogenheit wahren:
Beschreiben Sie sowohl positive als auch negative Aspekte Ihrer Erfahrungen. Eine differenzierte Darstellung erhöht die Glaubwürdigkeit Ihrer Bewertung. - Konkrete Beispiele nennen:
Statt pauschaler Aussagen wie „schlechtes Management“ sollten Sie konkrete Situationen beschreiben, die Ihre Einschätzung belegen. - Konstruktive Kritik üben:
Formulieren Sie Verbesserungsvorschläge statt nur Probleme aufzuzeigen. Dies hilft sowohl dem Unternehmen als auch anderen Lesern.
Bei der Recherche:
- Mehrere Bewertungen lesen:
Verschaffen Sie sich einen Überblick über verschiedene Perspektiven und achten Sie auf wiederkehrende Muster in den Bewertungen. - Zeitliche Entwicklung beachten:
Berücksichtigen Sie das Alter der Bewertungen und achten Sie auf Veränderungen über die Zeit. - Unternehmensreaktionen analysieren:
Die Art und Weise, wie ein Unternehmen auf Bewertungen reagiert, kann wichtige Einblicke in die Unternehmenskultur geben.
Für Arbeitgeber
Proaktives Profil-Management:
- Regelmäßige Aktualisierung:
- Halten Sie Unternehmensinformationen stets aktuell
- Fügen Sie regelmäßig neue Bilder und Videos hinzu
- Kommunizieren Sie Veränderungen und Verbesserungen
- Transparente Kommunikation:
- Teilen Sie Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern
- Präsentieren Sie Entwicklungsmöglichkeiten
- Zeigen Sie authentische Einblicke in den Arbeitsalltag
- Aktives Feedback-Management:
- Etablieren Sie einen strukturierten Prozess für die Beantwortung von Bewertungen
- Schulen Sie verantwortliche Mitarbeiter im Umgang mit Feedback
- Nutzen Sie Bewertungen als Quelle für Verbesserungen
Die Schattenseiten von kununu
Während kununu zweifellos zu mehr Transparenz im Arbeitsmarkt beiträgt, gibt es auch zahlreiche kritische Stimmen und Problemfelder, die einer genaueren Betrachtung bedürfen.
Manipulationsrisiken und Fake-Bewertungen
Ein zentraler Kritikpunkt betrifft die Authentizität der Bewertungen. Experten weisen auf verschiedene Manipulationsmöglichkeiten hin:
Gekaufte Bewertungen
Es existiert ein florierender Markt für gefälschte Bewertungen. Unternehmen können positive Bewertungen „kaufen“, während Konkurrenten oder ehemalige Mitarbeiter negative Bewertungen in Auftrag geben können. Dies untergräbt die Glaubwürdigkeit der Plattform erheblich.
Selbstbewertungen durch Arbeitgeber
Es gibt Fälle, in denen Unternehmen ihre eigenen Mitarbeiter dazu auffordern oder sogar drängen, positive Bewertungen abzugeben. Dies verfälscht das Gesamtbild und widerspricht dem Grundgedanken einer unabhängigen Bewertungsplattform.
Multiple Accounts
Trotz technischer Sicherheitsmaßnahmen ist es möglich, mit verschiedenen E-Mail-Adressen mehrfach Bewertungen abzugeben. Dies kann das Bewertungsbild eines Unternehmens erheblich verzerren.
Rechtliche Problematiken
Die rechtliche Dimension von kununu-Bewertungen gewinnt zunehmend an Bedeutung:
Aktuelle Gerichtsentscheidungen
Ein wegweisendes Urteil des OLG Hamburg vom Februar 2024 (Az. 7 W 11/24) verpflichtet kununu unter bestimmten Umständen zur Herausgabe der Klarnamen von Bewertern. Dies stellt das grundlegende Prinzip der anonymen Bewertung in Frage und könnte weitreichende Folgen für die Plattform haben.
Löschung von Bewertungen
Die Plattform steht in der Kritik, dass sie problematische Bewertungen oft nur zögerlich entfernt. Selbst bei offensichtlich rechtswidrigen Aussagen ist der Löschungsprozess häufig langwierig und kompliziert.
Qualitative Mängel der Bewertungen
Subjektivität und Emotionalität
Viele Bewertungen entstehen in emotionalen Ausnahmesituationen, etwa nach einer Kündigung oder einem Konflikt. Dies führt oft zu:
- Übertrieben negativen Darstellungen
- Persönlichen Angriffen statt sachlicher Kritik
- Einseitigen Schilderungen komplexer Situationen
Mangelnde Aktualität
Ein weiteres Problem ist die zeitliche Komponente:
- Bewertungen bleiben jahrelang online, auch wenn sich Unternehmen grundlegend verändert haben
- Positive Entwicklungen werden oft nicht nachgetragen
- Alte Kritikpunkte können längst behoben sein
Auswirkungen auf Unternehmen
Wirtschaftliche Folgen
Negative Bewertungen können erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen haben:
- Erschwertes Recruiting durch Abschreckung potenzieller Bewerber
- Imageschäden, die sich auf Geschäftsbeziehungen auswirken
- Zusätzliche Kosten für ReputationReputation bezeichnet den Ruf oder das Ansehen, das eine Per... Mehr Management
„Erpressungspotenzial“
Einige Unternehmen berichten von einer Art „Erpressungssituation“:
- Androhung negativer Bewertungen zur Durchsetzung von Forderungen
- Druck auf Unternehmen, Kompromisse einzugehen, um negative Bewertungen zu vermeiden
- Schwierigkeit, sich gegen anonyme Anschuldigungen zu wehren
Systemische Probleme
Fehlende Verifizierung
Das aktuelle System zur Überprüfung von Bewertungen weist Schwächen auf:
- Keine zuverlässige Verifizierung des Beschäftigungsverhältnisses
- Schwierige Balance zwischen Anonymität und Authentizität
- Begrenzte Ressourcen für die manuelle Überprüfung von Bewertungen
Zwangseinbettung bei XING
Die automatische Einbindung von kununu-Bewertungen in XING-Unternehmensprofile wird kritisch gesehen:
- Keine Wahlmöglichkeit für Unternehmen
- Potenzielle Verstärkung negativer Effekte
- Vermischung von Professional Network und Bewertungsplattform
Lösungsansätze und Verbesserungsvorschläge
Experten und Nutzer schlagen verschiedene Verbesserungen vor:
Verbesserte Verifizierung
- Implementierung eines strengeren Verifizierungsprozesses
- Möglichkeit zur anonymen aber verifizierten Bewertung
- Bessere technische Filter gegen Mehrfachbewertungen
Zeitliche Begrenzung
- Automatische Archivierung alter Bewertungen
- Möglichkeit zur regelmäßigen Aktualisierung
- Kennzeichnung der Aktualität von Bewertungen
Differenzierteres Bewertungssystem
- Einführung gewichteter Bewertungskategorien
- Berücksichtigung der Unternehmensgröße und Branche
- Separate Bewertung verschiedener Unternehmensbereiche
Diese kritischen Aspekte zeigen, dass kununu trotz seiner wichtigen Rolle im modernen Arbeitsmarkt noch erhebliches Verbesserungspotenzial aufweist. Für Nutzer ist es wichtig, die Bewertungen mit der nötigen Skepsis zu betrachten und mehrere Informationsquellen zu Rate zu ziehen.
Die Landschaft der Arbeitgeberbewertungen: Kununu und seine Alternativen
Kununu hat sich im deutschsprachigen Raum (DACH-Region) als die mit Abstand bekannteste und meistgenutzte Plattform für Arbeitgeberbewertungen etabliert. Dennoch agiert das Unternehmen nicht im luftleeren Raum, und sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber kann es sinnvoll sein, das breitere Ökosystem zu kennen:
- GlassdoorGlassdoor ist eine Website, die eine umfassende Datenbank mi... Mehr: Der größte internationale Konkurrent von Kununu, ursprünglich aus den USA stammend, gewinnt auch in Europa und Deutschland stetig an Bedeutung. Glassdoor zeichnet sich oft durch eine stärkere globale Präsenz aus, was es besonders für international tätige Unternehmen und Jobsuchende interessant macht. Häufig findet man hier eine engere Verzahnung von Bewertungen, Gehaltsdaten und direkten Jobangeboten auf derselben Plattform. Die Bewertungskategorien und der Algorithmus können sich von Kununu unterscheiden.
- Indeed: Als eine der weltweit größten Jobbörsen integriert Indeed ebenfalls eigene Unternehmensprofile mit Bewertungs- und Gehaltsfunktionen. Die Reichweite ist enorm, da viele Jobsuchende ohnehin auf Indeed unterwegs sind. Die Tiefe und Detailgenauigkeit der Bewertungen erreicht jedoch möglicherweise nicht immer das Niveau spezialisierter Plattformen wie Kununu oder Glassdoor.
- Stepstone & andere Jobbörsen: Ähnlich wie Indeed integrieren auch andere große Jobportale wie Stepstone zunehmend Bewertungsfunktionen direkt in die Unternehmensprofile, die neben den Stellenanzeigen angezeigt werden. Dies bietet Jobsuchenden einen schnellen ersten Eindruck, oft aber mit einer geringeren Anzahl an Bewertungen als auf den dedizierten Plattformen.
- Nischen- und Branchenportale: Je nach Branche oder Berufsfeld können auch spezialisierte Portale oder Foren relevante Arbeitgeber-Einblicke bieten (z.B. spezifische Plattformen für die IT-Branche, medizinische Berufe oder den öffentlichen Dienst). Diese sind zwar weniger bekannt, können aber für bestimmte Zielgruppen sehr aufschlussreich sein.
- LinkedIn: Zwar keine klassische Bewertungsplattform im Sinne von anonymen Scores, aber über die Unternehmensseiten, Mitarbeiterprofile und Netzwerk-Interaktionen lassen sich ebenfalls Rückschlüsse auf die Unternehmenskultur und Mitarbeiterzufriedenheit ziehen (wenn auch indirekter).
Welche Plattform ist die Richtige?
Die Antwort hängt von Ihrer Perspektive und Ihrem Ziel ab:
- Für Jobsuchende im DACH-Raum: Kununu ist oft der ergiebigste Startpunkt aufgrund der hohen Abdeckung und Detailtiefe. Ein Blick auf Glassdoor und die Bewertungen auf der genutzten Jobbörse (Indeed, Stepstone) kann das Bild abrunden.
- Für international Orientierte: Glassdoor ist hier häufig die relevantere Plattform.
- Für Arbeitgeber: Eine Präsenz und aktives Management auf Kununu ist im DACH-Raum quasi Pflicht. Je nach internationaler Ausrichtung und Recruiting-Strategie sollte Glassdoor ebenfalls beobachtet und ggf. gemanagt werden. Bewertungen auf Jobbörsen sollten ebenfalls im Auge behalten werden, insbesondere wenn dort aktiv Stellen geschaltet werden.
Keine Plattform hat das alleinige Monopol auf die Wahrheit. Ein umfassendes Bild ergibt sich oft erst durch die Kombination von Informationen aus verschiedenen Quellen. Für Arbeitgeber bedeutet dies, die relevanten Kanäle zu kennen und zu beobachten, während Jobsuchende von einer Multi-Plattform-Recherche profitieren.
Vergleich der Arbeitgeberportale: kununu vs. Andere
Kriterium | kununu | Glassdoor | Indeed | |
---|---|---|---|---|
Gründung | 2007 in Wien | 2008 (in DE seit 2015) | 2004 (Bewertungen später) | 2003 |
Bewertungen | Über 5 Millionen | International über 50 Millionen | Keine genauen Zahlen | Keine spezifischen Bewertungen |
Bewertete Unternehmen | Über 1 Million | Über 2 Millionen | Keine genauen Zahlen | N/A |
Bewertungssystem | 5-Punkte-System in 13 Kategorien | 5-Sterne-System | 5-Sterne-System | Keine spezifischen Arbeitgeberbewertungen |
Hauptzielgruppe | DACH-Region | International | International | International |
Besonderheiten | Teil von XING/New Work SE, detaillierte Kategorien | Gehaltstransparenz, internationale Ausrichtung | Integration mit Jobbörse | Businessnetzwerk mit Fokus auf Karriere |
Stärken | – Größte Plattform im DACH-Raum – Detaillierte Bewertungskategorien – Integration mit XING | – Internationale Reichweite – Umfangreiche Gehaltsdaten – Hohe Nutzerzahl | – Integration mit Jobsuche – Einfache Bedienung – Große Reichweite | – Professionelles Netzwerk – Karrierefokus – Geschäftskontakte |
Schwächen | – Beschränkt auf DACH – Manipulationsrisiko – Unflexibles RankingEin Ranking bei Bewertungen bezieht sich auf die systematisc... Mehr | – Weniger Bewertungen in DE – Login erforderlich – Weniger Details | – Weniger Arbeitgeberfokus – Eingeschränkte Suchfunktion – Weniger Details | – Keine echten Bewertungen – Fokus auf Networking – Keine Anonymität |
Verifizierung | Moderationsteam, Algorithmen | E-Mail-Verifizierung, Moderatoren | E-Mail-Verifizierung | Profil-Verifizierung |
Kostenmodell | Kostenlos für Bewerter, Premium für Unternehmen | Kostenlos für Bewerter, Premium für Unternehmen | Kostenlos für Bewerter, Paid Services | Freemium-Modell |
Besondere Merkmale der verschiedenen Plattformen
- kununu
- Stärkster Fokus auf den deutschsprachigen Raum
- Sehr detaillierte Bewertungskategorien (13 verschiedene Aspekte)
- Enge Integration mit XING-Profilen
- Spezielle Features wie „kununu insights“ für Unternehmen
- Glassdoor
- Ursprünglich aus den USA, daher sehr international
- Starker Fokus auf Gehälter und Gehaltstransparenz
- Detaillierte Einblicke in Vorstellungsgespräche
- Bewertungen der CEOs als besonderes Feature
- Indeed
- Primär eine Jobbörse mit integrierter Bewertungsfunktion
- Sehr nutzerfreundliche Oberfläche
- Gute Integration von Stellenanzeigen und Bewertungen
- Weniger detaillierte Bewertungskategorien
- Kein klassisches Bewertungsportal
- Fokus auf professionelles Networking
- Employer Branding durch Unternehmenspräsenz
- Keine anonymen Bewertungen möglich
Empfehlungen für die Nutzung
Für Arbeitnehmer:
- kununu für detaillierte Einblicke in deutschsprachige Unternehmen
- Glassdoor für internationale Vergleiche und Gehaltsinformationen
- Indeed für die Kombination aus Jobsuche und Unternehmensbewertungen
- LinkedIn für professionelle Netzwerkbildung und direkte Unternehmenskontakte
Für Arbeitgeber:
- kununu für optimale Präsenz im deutschsprachigen Raum
- Glassdoor für internationale Reichweite
- Indeed für die Kombination aus Recruiting und Employer Branding
- LinkedIn für professionelles Networking und Talent Acquisition
Trends und Entwicklungen
Die Plattformen entwickeln sich kontinuierlich weiter:
- Zunehmende Integration von KI-gestützten Analysetools
- Verstärkte Fokussierung auf mobile Nutzung
- Ausbau der Verifizierungsmechanismen
- Wachsende Bedeutung von Video-Content
- Verstärkte Integration von Remote-Work-Aspekten in Bewertungen
Diese Vielfalt an Plattformen ermöglicht es sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern, die für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Plattform zu wählen oder mehrere Plattformen komplementär zu nutzen.
Zukunftsperspektiven von kununu
Die Bedeutung von Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu wird in Zukunft weiter zunehmen. Einige wichtige Entwicklungstrends:
Technologische Innovationen:
- Verbesserte Analyse-Tools für Unternehmen
- Künstliche Intelligenz zur Bewertungsanalyse
- Enhanced Matching zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern
Erweiterte Funktionalitäten:
- Detailliertere Bewertungskategorien
- Verbesserte Vergleichsmöglichkeiten
- Integration von Real-Time-Feedback-Systemen
Gesellschaftliche Entwicklungen:
- Zunehmende Bedeutung von Transparenz
- Stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
- Wachsende Relevanz von Remote Work und flexiblen Arbeitsmodellen
Fazit und Ausblick
kununu hat sich als unverzichtbares Tool für moderne Arbeitsmarkt-Transparenz etabliert. Die Plattform bietet einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitswelt, indem sie:
- Transparenz und Offenheit fördert
- Den Dialog zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern unterstützt
- Zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen beiträgt
- Authentische Einblicke in Unternehmen ermöglicht
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform und die steigenden Nutzerzahlen zeigen, dass kununu auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der modernen Arbeitswelt spielen wird.
FAQ: Was ist kununu?
kununu ist eine führende Online-Plattform für Arbeitgeberbewertungen im deutschsprachigen Raum. Hier können aktuelle und ehemalige Mitarbeiter anonym ihre Erfahrungen mit ihrem Arbeitgeber teilen. Diese Bewertungen umfassen verschiedene Aspekte wie Arbeitsatmosphäre, Gehalt, Führungsstil und Karrierechancen.
Eine positive Präsenz auf kununu ist entscheidend für Ihr Employer Branding. Positive Bewertungen helfen, Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und qualifizierte Bewerber anzuziehen. Darüber hinaus erhalten Sie wertvolles Feedback von Ihren Mitarbeitern, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und Ihre Unternehmenskultur zu optimieren. Die Möglichkeit, auf Bewertungen zu antworten, zeigt Ihre Offenheit und Ihre Wertschätzung für Mitarbeitermeinungen.
kununu legt Wert auf die Anonymität der Bewerter. Sie müssen sich registrieren, jedoch werden Ihre persönlichen Daten nicht öffentlich angezeigt. Achten Sie darauf, keine Informationen zu verwenden, die zur Identifizierung Ihrer Person führen könnten. kununu implementiert Mechanismen, um die Authentizität der Bewertungen zu gewährleisten, auch wenn vollständige Anonymität nicht immer zu 100% garantiert werden kann.
Negative Bewertungen sind Teil einer ehrlichen Darstellung. Sie sollten als Chance zur Verbesserung Ihrer Unternehmenskultur betrachtet werden. Reagieren Sie professionell und konstruktiv auf Kritik, indem Sie die Anliegen der Bewerter ernst nehmen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung ankündigen. Die professionelle und transparente Reaktion auf Kritik wird von potentiellen Bewerbern oft positiver bewertet als das Fehlen von Reaktionen.
kununu konzentriert sich stark auf den deutschsprachigen Raum und bietet ein detailliertes Bewertungssystem mit vielen Kategorien. Im Vergleich zu internationalen Plattformen wie Glassdoor bietet kununu eine höhere regionale Relevanz und einen tieferen Einblick in die spezifischen Gegebenheiten des deutschen Arbeitsmarkts. Andere Plattformen wie Indeed fokussieren sich oft stärker auf Jobbörsenfunktionen und integrieren Arbeitgeberbewertungen als zusätzliches Feature. LinkedIn konzentriert sich eher auf Business-Networking und weniger auf detaillierte Arbeitgeberbewertungen.