Datenschutzrecht und negative Kununu Bewertung

Eine schlechte Kununu-Bewertung kann für ein Unternehmen schwerwiegende Folgen haben, besonders wenn (ehemalige) Mitarbeiter falsche Informationen verbreiten oder strafrechtlich relevante Vorwürfe erheben. Datenschutzrecht und negative Kununu-Bewertungen. Um gegen solche unerwünschten Kommentare vorzugehen, bietet das allgemeine Persönlichkeitsrecht eine Grundlage, um gegen negative Kununu-Bewertungen vorzugehen. Meine Kanzlei unterstützt Mandanten deutschlandweit dabei, sich gegen schlechte Bewertungen zu wehren und diese, wenn möglich, zu entfernen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist jedoch das Datenschutzrecht, das bei der Entfernung von Bewertungen berücksichtigt werden sollte.

Personenbezogene Daten und ihre Rolle bei Kununu-Bewertungen

Das Datenschutzrecht, das aus der DSGVO und dem BDSG besteht, schützt sogenannte personenbezogene Daten. Dabei handelt es sich um Informationen, die einer Person direkt oder indirekt zugeordnet werden können. Kununu-Bewertungen beziehen sich in der Regel auf ein Unternehmen als Ganzes, was keine personenbezogenen Daten betrifft. Wenn jedoch Mitarbeiter oder Vorgesetzte namentlich erwähnt werden, handelt es sich um die Verarbeitung personenbezogener Daten. Beispielsweise könnte eine Aussage wie „Herr Müller aus der Personalabteilung ist unangenehm“ einen datenschutzrechtlichen Verstoß darstellen, da keine Einwilligung zur Verarbeitung vorliegt. In solchen Fällen könnten Informationspflichten gemäß Art. 13 DSGVO greifen, was für Kununu problematisch ist.

Was passiert, wenn Sie nicht namentlich genannt, aber identifizierbar sind?

Auch wenn eine Bewertung keine direkten Namen nennt, kann es dennoch zu einem datenschutzrechtlichen Problem kommen, wenn die Person aufgrund der Beschreibung identifizierbar ist. Bei kleineren Unternehmen kann dies bereits durch die Erwähnung von Funktionen wie „der Geschäftsführer“ oder durch zusätzliche Informationen der Fall sein. In solchen Fällen greift das Datenschutzrecht, da eine indirekte Identifizierung möglich ist.

Löschen einer Kununu-Bewertung auf Basis der DSGVO

Es ist also durchaus denkbar, dass eine Bewertung auf Kununu aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen angefochten und gelöscht werden kann. Anspruchsberechtigt ist hierbei nicht zwingend das bewertete Unternehmen, sondern die betroffene Person. In bestimmten Fällen muss sich Kununu sowohl mit Unterlassungsansprüchen des Unternehmens als auch mit Ansprüchen der betroffenen Person auseinandersetzen, die die Löschung der Bewertung verlangen.

Was schreibt kununu auf den eigenen Webseiten zum Datenschutz und zu personenbezogenen Daten in Bewertungen?

Kununu legt nach eigenen Aussagen großen Wert auf den Schutz personenbezogener Daten und Anonymität bei der Abgabe von Bewertungen. Nutzer, die eine Bewertung abgeben, müssen lediglich ihre E-Mail-Adresse hinterlegen, die jedoch nicht öffentlich sichtbar ist. Die Teilnahme erfolgt grundsätzlich anonym, allerdings können bestimmte Angaben wie der Jobstatus oder die Abteilung sichtbar sein. Wenn die Identifizierbarkeit eine Rolle spielt, wird empfohlen, diese Felder leer zu lassen.

In den kununu-Richtlinien ist festgelegt, dass es nicht erlaubt ist, persönliche Informationen wie Namen oder andere identifizierende Details von Personen in Bewertungen zu veröffentlichen. Verstöße gegen diese Richtlinien, wie das Nennen von Klarnamen, führen dazu, dass die betroffene Bewertung entweder entfernt oder zur manuellen Überprüfung herangezogen wird. Kununu prüft dabei auch, ob die Bewertung gegen die Datenschutzbestimmungen verstößt und behält sich vor, personenbezogene Daten zu schwärzen, um die Anonymität zu gewährleisten.

Wenn personenbezogene Daten ohne Einwilligung genannt werden, kann dies einen Verstoß gegen die Datenschutzrichtlinien darstellen und berechtigt zur Kontaktaufnahme mit der Datenschutzbeauftragten von kununu.

Kununu-Datenschutzbeauftragte kontaktieren, um eine Bewertung löschen zu lassen

Oft sind es Unternehmen, die gegen rechtswidrige Kununu-Bewertungen vorgehen, die etwa unwahre Tatsachen oder Schmähkritik enthalten. Das Datenschutzrecht bietet jedoch auch Privatpersonen die Möglichkeit, auf Kununu-Bewertungen einzuwirken. Der erste Ansprechpartner ist die Datenschutzbeauftragte von Kununu, die unter folgender E-Mail-Adresse erreicht werden kann: Datenschutzbeauftragter@xing.com.

Was tun, wenn Mitarbeiter namentlich in einer Bewertung genannt werden?

Wenn Sie als Mitarbeiter in einer Kununu-Bewertung namentlich genannt werden, könnte dies einen Verstoß gegen das Datenschutzrecht darstellen. Nach der DSGVO benötigt Kununu für die Verarbeitung Ihres Namens eine rechtliche Grundlage – in der Regel Ihre Einwilligung, die Sie nicht gegeben haben. Kununu könnte sich auf ein berechtigtes Interesse berufen, doch Ihr Recht auf Datenschutz hat hier Vorrang.

Klarnamen in Bewertungen – immer ein Löschungsgrund

Wird Ihr Klarname ohne rechtliche Grundlage in einer Kununu-Bewertung genannt, haben Sie das Recht, die Löschung zu verlangen. Selbst wenn Ihr Name nicht direkt erwähnt wird, aber Sie durch die Beschreibung identifizierbar sind, kann dies einen datenschutzrechtlichen Verstoß darstellen, und Sie können entsprechende Ansprüche geltend machen.

Geschäftsführung in Kununu-Bewertungen – was tun bei namentlicher Nennung?

Wenn die Geschäftsführung ohne Einwilligung namentlich erwähnt wird, stellt dies ebenfalls ein Problem dar. Kununu könnte zwar ein berechtigtes Interesse an detaillierten Bewertungen haben, doch das Recht der Geschäftsführung auf Datenschutz bleibt bestehen. Auch wenn die Geschäftsführung öffentlich auftritt und bekannt ist, gilt die DSGVO für sie genauso wie für normale Mitarbeiter.

Was tun, wenn die Datenschutzbeauftragte von Kununu nicht reagiert?

Falls die Datenschutzbeauftragte von Kununu nicht auf Ihren Löschungsantrag reagiert, gibt es zwei Optionen. Sie können entweder die zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde informieren oder einen spezialisierten Anwalt hinzuziehen, um den Löschungsanspruch außergerichtlich oder gerichtlich durchzusetzen.

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Rechtsanwalt Thomas Feil
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