Bitcoin-Erpressung

In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über Betrugsmaschen mit Bitcoin-Erpressung im Internet. Neben dem Vorgehen der Kriminellen stellen wir exemplarische E-Mails vor. So können Sie sich besser vor einer möglichen Bitcoin-Erpressung schützen. Außerdem gehen wir darauf ein, wie und ob Sie auf eine solche Erpressung reagieren und wann die Hilfe vom Anwalt sinnvoll ist.

Erpresser-Mails schocken Internetnutzer – Forderung nach hohen Summen an Bitcoins

Erpressung mit Bitcoin-Forderung sieht in der Regel so aus: Hacker verlangen eine hohe Bitcoin-Summe und drohen mit Veröffentlichung von angeblich kompromittierendem Material!

In dieser betrügerischen E-Mail behaupten Cyberkriminelle, dass sie Ihren PC gehackt haben und Sie dabei erwischt haben, wie Sie Ihren Partner betrügen oder Masturbieren. Sie drohen damit, intime oder kompromittierende Dateien zu veröffentlichen, wenn Sie nicht das geforderte Lösegeld zahlen.

Erpressung mit Bitcoin: Die Masche der Betrüger

Immer wieder versuchen Betrüger, über das Thema Cybersex und Erpressung an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Eine beliebte Methode ist die Inszenierung von Chats, bei denen die Opfer zu sexuellen Handlungen vor der Kamera bewegt werden. Die Aufzeichnungen werden dann als Druckmittel eingesetzt, um Bitcoins zu erpressen. Aber das ist nicht die einzige Masche, mit der Kriminelle an Bitcoins kommen.

Eine weitere Betrugsmasche ist das Locken in die Trading-Falle über extra entworfene Webseiten. Hierbei wird den Opfern vorgegaukelt, dass sie in kurzer Zeit hohe Gewinne machen können, wenn sie in Kryptowährungen wie Bitcoin investieren. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um betrügerische Broker-Seiten, die das Geld der Opfer einsammeln und dann verschwinden.

Die Erpresser-Mails sind auch nach wie vor ein Problem. Viele Empfänger bekommen schnell ein schlechtes Gewissen, wenn sie eine E-Mail von einem unbekannten Absender erhalten, der behauptet, kompromittierendes Material zu haben. Oft zahlen die Opfer aus Scham das geforderte Lösegeld in Bitcoins, ohne zu prüfen, ob die Behauptungen des Erpressers überhaupt wahr sind.

Bitcoin-Erpressung durch E-Mail mit sensiblen Inhalten

Es gibt eine zunehmende Anzahl von betrügerischen E-Mails, die private Daten enthalten. Einige dieser Nachrichten enthalten Hinweise auf sexuelle Handlungen, während andere behaupten, dass Ihr Gerät gehackt wurde und Sie erpresst werden.

Eine besonders beunruhigende Tatsache ist, dass diese E-Mails oft mit persönlichen Informationen gespickt sind, wie zum Beispiel

• Passwörter,
• Namen und
• Handynummern.

Dies macht die Nachrichten noch glaubwürdiger und führt dazu, dass viele Verbraucher darauf hereinfallen.

Die Herkunft dieser Daten ist oft unklar, aber es wird vermutet, dass sie aus Daten-Leaks oder Datenklau im Internet stammen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Absenderadressen dieser E-Mails leicht manipuliert werden können, so dass sie möglicherweise Ihre eigene E-Mail-Adresse anzeigen.

Obwohl dies beunruhigend sein kann, sollten Sie keine Panik haben, wenn Sie eine solche E-Mail erhalten. Stattdessen sollten Sie vorsichtig sein und Ihren E-Mail-Account überprüfen, um sicherzustellen, dass keine unautorisierten Änderungen vorgenommen wurden. Wenn Sie Ungereimtheiten feststellen, sollten Sie Ihr Passwort ändern und alle nicht von Ihnen vorgenommenen Änderungen rückgängig machen.

Um sich vor solchen E-Mail-Betrügereien zu schützen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie

• starke Passwörter verwenden,
• Software auf dem neuesten Stand halten und
• öffentliches WLAN vermeiden.

Es ist auch ratsam, vorsichtig zu sein, wenn Sie E-Mails von unbekannten Absendern erhalten, insbesondere wenn sie persönliche Daten enthalten.

So sehen die betrügerischen E-Mails aus

Die E-Mails der Erpresser sind oft so personalisiert, dass sie für viele Menschen realistisch wirken und Angst verursachen. Es gibt Hinweise darauf, dass diese E-Mails in ganz Europa verbreitet werden und mittlerweile in verschiedenen Sprachen auftauchen.

In der Regel geben die Cyberkriminellen den Empfängern dieser E-Mails eine Frist von 48 Stunden, um das geforderte Geld zu überweisen, um Druck auf die Opfer auszuüben.

Hier sind einige Betreffzeilen, die von Betrügern verwendet werden. Beachten Sie, dass diese E-Mail aus Fallbeispielen ausgewählt wurden:

• Beobachtung
• Betreff: Ich weiß, dass Sie ein Pädophiler sind…
• Überweisung vom Körperkonto: Wtr
• Ausstehende Zahlung – Schuldentilgung erforderlich
• Warten auf Zahlung
• Alle Daten wurden gehackt und auf meine Server kopiert
• Datenkopie erfolgreich – Zugriff auf System
• Alarm: Ich habe Ihre Informationen und Fotos gestohlen
• Letzte Warnung: Zugriff auf System erfolgreich
• Zahlung erwartet
• Warten auf Zahlung
• Dringende Mitteilung
• Dringend: Bitte antworten Sie jetzt
• Wir haben Ihr Unternehmen gehackt
• Wir haben Ihr Unternehmen gehackt und alle Daten gespeichert
• Ich habe vollen Zugriff auf Ihren Computer

Bitcoin-Erpressung: Kann man tatsächlich intime Inhalte hacken?

Personen, die gelegentlich auf Sexseiten surfen, fragen sich, ob die Erpresser tatsächlich Beweis- und Videomaterial von ihnen besitzen. Diese Personen möchten nicht, dass andere von ihren Online-Aktivitäten erfahren.

Wir können derzeit nicht bestätigen, ob tatsächlich Material vorhanden ist. In den hier vorgestellten Fällen von Erpressung wurde in den letzten Jahren kein Fall bekannt, in dem Bildmaterial oder Videos an Kontakte versendet wurden oder Computer und Smartphones tatsächlich gehackt wurden.

Meist handelt es sich um Faketortion, also um gefälschte E-Mails. Wenn Sie jedoch dubiose Websites besuchen, besteht die Möglichkeit, dass Ihr Computer mit Malware infiziert wird. Insbesondere bei Chats mit Webcam besteht die Gefahr, dass Ihr Gegenüber Aufzeichnungen von Ihnen macht, ohne dass Sie es merken. In der Vergangenheit hat es solche Erpressungen bereits gegeben, allerdings mit anderen Textversionen.

Wie kann ich mich vor solchen Angriffen schützen?

Unabhängig davon, welche Websites Sie im Internet besuchen, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um sich vor Bitcoin-Erpressung zu schützen.

1. Installieren Sie hochwertige Virenscanner auf Ihren Geräten, um sie vor schädlicher Software zu schützen.
2. Stellen Sie sicher, dass alle Apps und Software auf Ihren Geräten immer auf dem neuesten Stand sind, indem Sie regelmäßig Updates durchführen.
3. Darüber hinaus könnten Sie Ihre Webcam abdecken, um zu verhindern, dass Bilder übertragen werden können.
4. Es ist wichtig, nicht auf die Erpressungs-Mails zu reagieren und kein Geld zu zahlen. Diese Mails stellen eine Straftat dar und können bei jeder örtlichen Polizeidienststelle gemeldet werden. Sie können die Mails auch einfach ignorieren und löschen.
5. Wenn in der Mail Passwörter genannt werden, sollten Sie diese bei allen Diensten ändern, bei denen Sie sie verwenden. Möglicherweise wurden die Hacks schon vor Jahren durchgeführt. Überprüfen Sie auch, ob der Hack, bei dem Ihre Daten abhandengekommen sind, bereits bekannt ist.
6. Leider kann es vorkommen, dass die bekannt gewordenen Passwörter und Zugangsdaten zeitgleich oder zeitlich versetzt missbraucht werden. Dies geschieht oft, weil diese Daten häufig für mehrere Accounts verwendet werden und selten geändert werden. Es ist wichtig, für jeden genutzten Dienst ein eigenständiges und sicheres Passwort zu verwenden.
7. Insbesondere sollten Sie Ihren Mail-Account schützen, indem Sie zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie die 2-Faktor-Authentifizierung einrichten.

Erpressung Bitcoin: Wie sollten Sie reagieren?

Vermeiden Sie unbedingt, den Forderungen der Kriminellen nachzukommen und den geforderten Betrag zu überweisen. Eine Zahlung würde die Erpresser bestätigen, dass Sie erpressbar sind, was dazu führen kann, dass Sie erneut erpresst werden.

Es ist wichtig, auf die E-Mail nicht zu antworten, da dies den Erpressern signalisiert, dass Ihre E-Mail-Adresse aktiv ist und sie diese Information nutzen könnten.

Vermeiden Sie auch das Klicken auf Links in der E-Mail. Bereits im Jahr 2018 hat das Bundeskriminalamt auf Facebook empfohlen, dieser Art von Erpressung mit Bitcoin nicht nachzugeben.

Erpressung mit Bitcoin-Forderung: Können Sie Anzeige erstatten?

Wenn Sie solche E-Mails erhalten haben, haben Sie das Recht, bei der örtlichen Polizei eine Anzeige zu erstatten. Möglicherweise liegt hier eine Erpressung vor, aber da sich die E-Mails immer unterscheiden können, muss jeder Fall separat betrachtet werden. Es ist auch möglich, dass andere Straftaten begangen wurden.

Wenn Sie jedoch auf die Betrugsmasche hereingefallen sind und das geforderte Geld in Bitcoins überwiesen haben, ist es besonders wichtig, dass Sie eine Anzeige erstatten.

Sie möchten einen Anwalt für Internetbetrug zur Hilfe holen? Ich unterstütze Sie als Anwalt bei einer Bitcoin-Erpressung.